ERKNER (dpa-AFX) - Tag sechs der Anhörung von Kritikern der Fabrik des US-Elektroautobauers Tesla
"Gerade bei der Luftemission haben wir auf den zunehmenden Verkehr hingewiesen, der durch die Fabrik mit tausenden Lastwagen für An-und Ablieferung auf dem Gelände entsteht", sagte Manuela Hoyer von der Bürgerinitiative Grünheide der Deutschen Presse-Agentur. Die Frage, ob es durch die Chemikalienanwendung von Tesla ein Überflugverbot geben werde, sei vom Landesumweltamt verneint worden.
Auch das Thema Infrastruktur wurde angerissen, darüber soll am Donnerstag weiter debattiert werden, sagte Ministeriumssprecherin Frauke Zelt. Erwartungsgemäß seien dazu von den Bürgern viele Fragen gestellt worden, die nicht in das Genehmigungsverfahren gehörten. Damit die Infrastruktur rund um Grünheide (Oder-Spree) und das neue Werk des US-Elektroautobauers Tesla aufeinander abgestimmt sind, muss der Bebauungsplan der Gemeinde geändert werden. Er soll ab dem 2. Oktober im Rathaus von Grünheide für die Öffentlichkeit ausliegen.
In Erkner debattieren Kritiker seit Mittwoch vergangener Woche mit dem Landesumweltamt über die Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt. Wie viele Tage Umweltschützer und Anwohner noch über mögliche Folgen der Fabrik debattieren, war zunächst offen.
Die Anhörung gehört zum Verfahren für die umweltrechtliche Genehmigung der Tesla-Fabrik. Weil sie aussteht, baut Tesla über vorläufige Zulassungen und auf eigenes Risiko. Gegen die Fabrik hatten sich beim Landesumweltamt 414 Menschen oder Verbände mit Einwänden gemeldet.
Tesla will von Sommer 2021 an in Grünheide bei Berlin mit etwa 12 000 Beschäftigten bis zu 500 000 Elektroautos im Jahr herstellen. Die umweltrechtliche Genehmigung des Landes fehlt bisher, Tesla baut über mehrere vorläufige Zulassungen. Umweltschützer sehen auch angesichts von Trockenheit die Gefahr eines Aufstiegs von Salzwasser, das ins Grundwasser gelangen könnte. Sie befürchten zudem eine Knappheit von Trinkwasser in der Region./na/DP/fba
Quelle: dpa-Afx