FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Personalsorgen bei der Commerzbank reißen nicht ab. Weil inzwischen zwei Aufsichtsratsposten nachbesetzt werden müssen, vorschob der Vorstand die für 5. Mai geplante Hauptversammlung, wie die Bank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Der erst seit August 2020 amtierende Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter hatte sein Mandat am 16. März aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Am Mittwoch (24. März) zog sich Andreas Schmitz mit sofortiger Wirkung aus dem Gremium zurück. Zu den Gründen für seine Entscheidung wurden keine Angaben gemacht.

Der einstige Vorstandssprecher und Aufsichtsratschef der Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt saß erst seit Anfang des Jahres im Kontrollgremium der Commerzbank. Schmitz war als möglicher Nachfolger von Vetter gehandelt worden. Bis zur Wahl eines Nachfolgers führt Vetters Stellvertreter und Konzernbetriebsratschef Uwe Tschäge den Aufsichtsrat.

Die Commerzbank teilte mit, Ziel sei es, die Hauptversammlung zeitnah abzuhalten. Ungeachtet der Verschiebung des Aktionärstreffens arbeite der Vorstand unverändert weiter an der Umsetzung der neuen Strategie.

Unter dem seit Anfang des Jahres amtierenden neuen Vorstandschef Manfred Knof hat sich die Commerzbank einen harten Sparkurs verordnet. Gemäß der neuen Strategie soll die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern bis Ende 2024 von zuletzt knapp 40 000 auf 32 000 fallen. Betriebsbedingte Kündigungen will die Bank dabei so weit wie möglich vermeiden. Das Filialnetz wird zudem auf 450 Standorte fast halbiert. Nach einem Milliardenverlust 2020 peilt das Frankfurter Institut zumindest im Tagesgeschäft in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen an./mar/DP/jha

Quelle: dpa-Afx