FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Ankündigung von Werkschließungen und des Abbaus von mehr als 1500 Jobs drohen beim französischen Reifenhersteller Michelin
Bei der Rettung von Jobs steht die IG BCE vor einer schwierigen Aufgabe. Er habe die Hoffnung, einzelne Beschäftigte am Standort Bad Kreuznach unterzubringen, sagte Hille. "Da reden wir aber nicht über Hunderte." Denn auch Bad Kreuznach habe mit einer schwankenden Auftragslage zu kämpfen. Generell gebe es keine Klausel bei Michelin in Deutschland, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließe.
Hille nahm den Konzern bei den anstehenden Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern in die Pflicht. "Michelin muss seinen Ankündigungen, für die Menschen da zu sein, Taten folgen lassen. "Wenn wir keine Alternativen finden für die Menschen, müssen wir über einen Sozialplan sprechen."
"Wir können betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen", sagte eine Konzernsprecherin. Maria Röttger, Präsidentin der Michelin-Region Nordeuropa, erklärte: "Zum jetzigen Zeitpunkt ziehen wir verschiedene Maßnahmen, wie das Prüfen interner Beschäftigungsmöglichkeiten und die Dienste einer Transfergesellschaft in Betracht. Ich bin zuversichtlich, dass alle Mitarbeiter eine Perspektive haben." Man werde jeden einzelnen unterstützen.
Michelin beendet Lkw-Reifenproduktion in Deutschland
Der französische Reifenhersteller hatte am Dienstag verkündet, die Werke in Karlsruhe und Trier bis Ende 2025 zu schließen. Zudem will Michelin die Lkw-Neureifen- und Halbfabrikatfertigung in Homburg (Saarland) einstellen. Insgesamt sind 1410 Beschäftigte in der Produktion von den Plänen betroffen. Mit der Umstrukturierung zieht sich Michelin aus der Herstellung von Lkw-Reifen in Deutschland zurück. Zudem will der Konzern ein Kundenkontaktzentrum von Karlsruhe nach Polen verlagern, was weitere 122 Menschen trifft.
Als Grund gab Michelin Konkurrenz durch Lkw-Billigreifen aus Niedriglohnländern, Überkapazitäten und steigende Produktionskosten an. Die Runderneuerung von Lkw-Reifen in Homburg und das Pkw-Reifenwerk in Bad Kreuznach seien nicht von der Umstrukturierung betroffen, für die der Konzern 425 Millionen Euro Kosten einplant.
Die Reifenindustrie in Deutschland steckt in der Krise. Erst kürzlich hatte der US-Konzern Goodyear
Quelle: dpa-Afx