WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat am Freitag mit etwas höheren Notierungen geschlossen. Der Leitindex ATX
Auf Konjunkturseite standen Preisdaten im Fokus. Die Inflation in Deutschland ist zu Jahresbeginn überraschend auf dem Rückmarsch. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Januar nur noch um 2,3 Prozent nach 2,6 Prozent im Dezember. Befragte Experten hatten nur mit einer Stabilisierung auf dem Vormonatswert von 2,6 Prozent gerechnet.
"Die anhaltend schwache Konjunktur scheint sich zunehmend disinflationär auszuwirken. Dies bestärkt uns in unserer Einschätzung, dass die Dienstleistungsinflation und somit auch die Kernrate im weiteren Jahresverlauf weiter sinken dürften. Angesichts dessen dürfte auch die EZB an ihrem geldpolitischen Lockerungskurs festhalten", schreiben die Experten der Commerzbank
Außerdem kamen frische Daten aus den USA. Dort stiegen die Konsumausgaben im Dezember um 0,7 Prozent, Ökonomen hatten nur mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent gerechnet. Der PCE-Index legte im Dezember zum Vorjahresmonat um 2,6 Prozent zu, und traf damit die Erwartungen der Volkswirte. Der PCE-Kernindex, der die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiekosten ausklammert, lag bei 2,8 Prozent, dies hatten Experten erwartet. Der PCE-Index ist das bevorzugte Preismaß der US-Notenbank Fed und wird daher an den Finanzmärkten stark beachtet.
Am Aktienmarkt gab es Neuigkeiten bei AT&S. Der steirische Leiterplattenhersteller hat den im September angekündigten Verkauf des Korea-Geschäfts abgeschlossen. Sämtliche Anteile der AT&S Korea wurden an die italienische Technologiefirma Somacis übertragen. Der Kaufpreis belief sich auf 405 Millionen Euro plus 17 Millionen Euro Zinsertrag. Nach Abzug von Steuern bringt der Verkauf AT&S nach eigenen Angaben 386 Millionen Euro ein. AT&S-Papiere schlossen um 1 Prozent fester.
Die Experten der Baader Bank haben ihre Gewinnschätzungen für den Verbund erhöht. Sie erwarten nun für 2024 einen Gewinn je Aktie von 5,32 (bisher: 5,09) Euro. Für 2025 soll das Ergebnis bei 4,77 (bisher 4,51 Euro) je Anteilsschein liegen. Das Kursziel beziffern die Analysten mit 69 Euro, das Rating für die Titel lautete "Reduce". Verbund-Papiere kletterten 1,6 Prozent auf 74,10 Euro. Aktien von Branchenkollege EVN
Neben Versorgern waren auch Ölwerte gesucht. OMV
Quelle: dpa-Afx