KASSEL (dpa-AFX) - Die BASF-Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea geht bei einem Aus für Nord Stream 2 von einer Entschädigung für die Projektgesellschaft aus. Nach Einschätzung von Wintershall Dea sei zurzeit kein belastbares Szenario denkbar, in dem es zu politischer Intervention ohne Entschädigung käme, teilte Wintershall Dea am Donnerstag in Kassel mit. Auch wenn das bisher noch nicht abgeschlossene Zertifizierungsverfahren die Inbetriebnahme verzögere, rechne Wintershall Dea damit, dass die vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Finanzinvestoren erfüllt werden. 2021 sei die Nord Stream 2 AG allen vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Finanzinvestoren nachgekommen.
Wintershall Dea ist an der Finanzierung der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2 beteiligt und hat dem Projektunternehmen ein Darlehen von 730 Millionen Euro gegeben. Angesichts des Ukraine-Kriegs ist die Zukunft der Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland allerdings ungewiss.
Die Bundesregierung hat das Genehmigungsverfahren für den Betrieb der russisch-deutschen Erdgasleitung ausgesetzt. Damit reagierte sie auf die russische Anerkennung der selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine. Die Pipeline war nach Angaben des russischen Gaskonzerns Gazprom im September 2021 fertiggestellt worden und soll Gas von Russland nach Deutschland bringen./mne/jcf/jha
Quelle: dpa-Afx