LONDON (dpa-AFX) - Die jüngste Staffel der Netflix-Serie "The Crown" um die britische Königsfamilie steht zunehmend in der Kritik. Es gebe eine "moralische Verantwortung", den Zuschauern klar zu machen, dass es sich um ein Drama und nicht um historische Fakten handelt, räumte auch die Schauspielerin Helena Bonham Carter in einem Podcast ein. Sie verkörpert in der dritten und vierten Staffel Prinzessin Margaret, die Schwester von Königin Elizabeth II..

Es gebe Unterschiede zwischen "unserer Version" und der "wirklichen Version. "Das sind verschiedene Dinge", sagte die Schauspielerin in dem offiziellen Podcast. Sie lobte aber ausdrücklich die Arbeit und Recherchen des leitenden Drehbuchautors Peter Morgan, der die Drama-Serie entwickelte. "The Crown" hat bereits viele renommierte Auszeichnungen erhalten, darunter Emmys und Golden Globes.

Die neue Staffel spielt in den 1980er Jahren. Dabei geht es auch um die Beziehung zwischen Prinzessin Diana (Emma Corrin) und Prinz Charles (Josh O'Connor), der eine Affäre mit Camilla hatte. Charles kommt in der Serie nicht gut weg. Britische Medien hatten bereits mit Verweis auf enge Vertraute des Prinzen über wütende Reaktionen der Royals berichtet - jedoch ohne klare Quellen zu nennen. Thronfolger Charles selbst soll "The Crown" angeblich nicht ansehen.

Sogar der britische Kultur- und Medienminister Oliver Dowden kündigte bereits an, noch in dieser Woche einen Brief an den US-Streamingdienst zu schreiben: "Ich fürchte, dass eine Generation von Zuschauern, die diese Geschehnisse nicht erlebt hat, Fiktion für Tatsache halten könnte", sagte er der "Mail on Sunday".

Auch der jüngere Bruder der bei einem Autounfall gestorbenen Prinzessin Diana hält Klarstellungen für ratsam. Ein Hinweis vor jeder Episode, dass nicht alles in "The Crown" real sei, könnte hilfreich sein, sagte Charles Spencer dem Fernsehsender ITV./si/DP/eas

Quelle: dpa-Afx