AUSTIN (dpa-AFX) - Elon Musk beklagt sich laut Medienberichten über das Geschäft seiner Online-Plattform X. "Unser Nutzerwachstum stagniert, der Umsatz ist nicht beeindruckend - und wir kommen kaum über die Runden", zitierte das "Wall Street Journal" aus einer E-Mail an die Mitarbeiter von Januar. Musk reagierte Stunden später auf den Artikel: "Dieser Bericht ist falsch. Ich habe keine solche E-Mail verschickt. Das WSJ lügt." In der Zwischenzeit hatte allerdings auch das Technologie-Blog "The Verge" das Zitat mit eigener Quelle bestätigt.
Das "Wall Street Journal" erwähnte die Reaktion des Tech-Milliardärs dann auch nur in einem Update des Artikels neben dem unveränderten Zitat und dem Hinweis, dass man die E-Mail gesehen habe. Musk wirft den Medien immer wieder Lügen und Propaganda vor. Stattdessen predigt er X-Nutzern: "Ihr seid jetzt die Medien."
Finanzen von X nicht öffentlich
X baut auf dem Kurznachrichtendienst Twitter auf, den Musk im Oktober 2022 für rund 44 Milliarden Dollar kaufte. Da die Firma seitdem nicht mehr an der Börse notiert ist, gibt es keine öffentlich zugänglichen Informationen dazu, wie das Geschäft läuft.
Bekannt ist allerdings, dass die Umsätze nach der Übernahme einbrachen. Musk sagte mehrfach, die Erlöse hätten sich in etwa halbiert. Wie viel genau Twitter aktuell einnimmt, ist nicht bekannt.
Fliehende Werbekunden
Schon der Kauf durch den polarisierenden Tech-Milliardär hatte einige Werbekunden abgeschreckt. Mehr gingen von Bord, nachdem Online-Forscher demonstriert hatten, wie ihre Anzeigen neben Beiträgen mit Hassrede auftauchen können. Musk hatte die bei Twitter geltenden inhaltlichen Einschränkungen für Beiträge weitgehend aufgehoben.
Die von Musk eingesetzte X-Chefin Linda Yaccarino, die einst beim Medienkonzern NBC Universal für das Anzeigengeschäft zuständig war, sagte seit 2023 mehrfach, Werbekunden kehrten wieder auf die Plattform zurück.
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Quelle: dpa-Afx