Eine Gewinnwarnung hat am Mittwoch die Aktie von Eli Lilly auf Talfahrt geschickt und Konkurrent Novo Nordisk mitgerissen. Ein anderer Pharma-Gigant macht dagegen jetzt Boden gut.
Mit ihren Diabetes- und Abnehm-Wirkstoffen hatten die Pharma-Giganten Novo Nordisk und Eli Lilly zuletzt sagenhafte Gewinne und steigende Aktienkurse verzeichnet. Nach ersten Störfeuern bei Novo Nordisk im Sommer scheint jetzt aber die Party beim Wettbewerber Eli Lilly ebenfalls erstmal eine Pause zu machen. Eine Gewinnwarnung der Amerikaner im Rahmen der am Mittwoch veröffentlichten Quartalszahlen schockte die Anleger.
Umsatzwachstum bei Eli Lilly bleibt hinter Erwartungen
Wie Eli Lilly selbst am Mittwochnachmittag mitteilte, blieb das Umsatzwachstum des Konzerns hinter den Erwartungen zurück. Das Management blickt nun vorsichtiger auf die Umsatzentwicklung im Gesamtjahr und senkte auch das Gewinnziel. Der Konzern peilt nun einen bereinigten Gewinn je Aktie in Höhe von 13,02 bis 13,52 Dollar je Aktie an. Im Sommer hatte Lilly das Ziel noch auf 16,10 bis 16,60 Dollar angehoben. Auch für den Umsatz wurde der Hersteller vorsichtiger und erwartet nun mit 45,4 bis 46,0 Milliarden Dollar am oberen Ende der Spanne rund 600 Millionen Dollar weniger als bisher. Lilly erklärte dazu, der Konzern balanciere gerade das Angebot in bestehenden und neuen Märkten aus.
Im dritten Jahresviertel war der Erlös um ein Fünftel auf gut 11,4 Milliarden Dollar gestiegen. Unter dem Strich erwirtschaftete der Konkurrent des dänischen Herstellers Novo Nordisk zwar einen Gewinn von 970 Millionen Dollar, nachdem er im vergangenen Jahr noch rote Zahlen geschrieben hatte. Beim von Analysten besonders beäugten bereinigten Gewinn je Aktie verfehlte Lilly jedoch die Erwartungen deutlich. Das hat ebenso Auswirkungen auf die Aktie.
Eli Lilly-Aktie fällt um fast 14 Prozent
Die schlechten Quartalszahlen in Kombination mit der Gewinnwarnung ließen die Papiere von Eli Lilly zum US-Handelsstart um etwa 14 Prozent auf 781.79 US-Dollar fallen. Auch der dänische Konkurrent Novo Nordisk wurde in den Abgrund gerissen und verlor zwischenzeitlich 4,4 Prozent auf 734,70 dänische Kronen.
Pfizer-Aktie wird zum lachenden Dritten
Besser ist die Lage gerade beim US-Pharmakonzern Pfizer, der schon am Dienstag sein neues Zahlenwerk präsentiert hatte. Die Aktie stieg fast unmittelbar im Anschluss um knapp zwei Prozent. Wie das Unternehmen mitteilte, soll 2024 der bereinigte Gewinn je Aktie bei 2,75 bis 2,95 US-Dollar liegen. Das ist mehr als die bisher von Pfizer erwarteten 2,45 und 2,65 US-Dollar aus dem Sommer - und selbst dabei handelte es sich schon um eine Anhebung.
Im dritten Quartal profitierte Pfizer vor allem vom gut laufenden Geschäft seiner Krebsmedikamente, die mittlerweile gemeinsam mit einem Sparprogramm den Absatzeinbruch durch Corona-Impfstoffe immer mehr auffangen. Anleger sollten sich aber nicht sofort auf die Pfizer-Aktie stürzen, die sich immer noch in einem Transformationsprozess befindet.
Und Eli Lilly- und Novo Nordisk-Aktien verkaufen wäre ebenfalls verfrüht. Vielmehr könnte sich der Dip als lukrative Einstiegsmöglichkeit erweisen, denn der Hype um Abnehm-Wirkstoffe ist noch lange nicht am Ende. Nach dem ersten Schock sollten sich die Aktien von Eli Lilly und Novo Nordisk persoektivisch wieder langsam erholen.
Mit Material von dpa-AFX
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Eli Lilly.