1&1 will das vierte Mobilfunknetz in Deutschland neben Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland hochziehen. Dafür erwarb das Unternehmen Frequenzen und muss nun entsprechende Auflagen erfüllen.

"Durch die Mitnutzung unserer Standorte kann 1&1 mit der zeitnahen Einführung seines 5G-Netzes fortfahren - kosteneffizient und qualitativ hochwertig", sagte Vantage-Towers-Chef Vivek Badrinath, der zuletzt unter Druck stand, das Wachstum und vor allem die Nutzung vorhandener Funktürme stärker anzukurbeln. Die ersten Standorte werden im kommenden Jahr bereitgestellt mit dem Ziel, den Zugang zu mindestens 3800 Standorten bis Ende 2025 zu gewährleisten. Eine Erweiterung auf 5000 Standorte soll möglich sein.

Allerdings benötigt 1&1 letztlich deutlich mehr, weswegen weitere Kooperationen geschlossen werden dürften: Um 50 Prozent der Bevölkerung zu versorgen, sind den eigenen Berechnungen zufolge 12.000 bis 13.000 Antennen-Standorte nötig. Fest steht bereits, dass die Software vom japanischen Technologiekonzern Rakuten kommt und die nötige Glasfaseranbindung von der Tochter Versatel. United-Internet-Chef Ralph Dommermuth, der zuletzt mit Überlegungen über eine Aufstockung seines Aktienpakets auf 51 Prozent für Schlagzeilen gesorgt hatte, will vor allem auf bestehende Standorte zurückgreifen.

Bisher betreibt 1&1 kein eigenes Netz, sondern mietet Leistungen bei Telefonica Deutschland und Vodafone. Die Anlaufkosten für den Netzaufbau veranschlagt 1&1 für das laufende Jahr nun etwas höher mit 40 Millionen statt bisher 30 Millionen Euro. Kommendes Jahr sollen es 70 Millionen Euro sein. Die Investitionsausgaben steigen dann auf rund 400 Millionen Euro nach 75 Millionen in diesem Jahr. Der Mutterkonzern United Internet will im kommenden Jahr den Umsatz auf 5,8 Milliarden Euro steigern nach 5,6 Milliarden Euro, die für das laufende Jahr angepeilt werden. Das Betriebsergebnis (Ebitda) soll demnach bei rund 1,25 Milliarden Euro verharren.

rtr