"Die schlimmsten Abflüsse sind vorüber", erklärte PwC-Experte Martin Schilling. Er schätzt, dass nochmals rund 70 Milliarden Franken das Land verlassen könnten. Mittelfristig rechnet Schilling dann mit einer Trendwende. Die Schweiz werde bei der Einwerbung neuen Geldes zwar boomenden asiatischen Standorten wie Hongkong oder Singapur hinterherhinken, aber in einigen Jahren trotzdem wieder Wachstumsraten von jährlich bis zu fünf Prozent erreichen.
Von den Abflüssen der vergangenen Jahre waren kleine Institute stärker betroffen. Während bei Riesen wie UBS oder Credit Suisse die Zuflüsse in Asien das schrumpfende europäische Geschäft mehr als ausgleichen konnten, litten etwa auf unversteuerte deutsche Kundengelder ausgerichtete Banken stärker. Bei den kleinen Anbietern schlugen zudem die höheren Anforderungen der Aufseher stärker zu Buche, weil sie diese Kosten auf weniger Kunden abwälzen können. PwC rechnet dann auch damit, dass die kleinen, verlustschreibenden Banken aus dem Markt gedrängt oder übernommen werden. Gab es 2008 noch 185 Institute in der Schweiz, die hauptsächlich Gelder von reichen Privatkunden betreuten, ist dieser Wert inzwischen auf 151 gesunken. "Davon werden mittelfristig weitere 20 bis 25 Prozent verschwinden", prognostiziert Schelling.
Reuters