Google und Microsoft haben kürzlich lauthals verkündet, die auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhende Software ChatGPT in ihre Produkte einzubinden. Auch Facebook-Mutter Meta sieht darin großes Potenzial. Am Donnerstag wurde bekannt, dass der Zuckerberg-Konzern dazu bereits im vergangenen Jahr eine zweistellige Millionen-Summe an einen US-Medien-Konzern gezahlt hat. Dessen Aktie hebt ab.

ChatGPT ist derzeit in aller Munde. Die Software ist der Prototyp eines Chat-Bots, also eines textbasierten Dialogsystems als Benutzerschnittstelle, der auf maschinellem Lernen beruht, heißt es bei Wikipedia. ChatGPT (Generative Pre-trained Transformer) wurde vom US-amerikanischen Non-Profit-Unternehmen OpenAI entwickelt, das ihn im November 2022 veröffentlichte.

KI-Roboter in Talkshow beim BR

Der auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Bot kann denken, sprechen und schreiben. In dieser Woche gab es zum Beispiel im Bayerischen Rundfunkt eine TV-Premiere mit ChatGPT: Zum ersten Mal diskutierte ein mit KI ausgestatteter Roboter in der Talkshow 'Münchner Runde'. Das Thema: Wie verändert künstliche Intelligenz unser Leben?  Es wirkte zwar etwas einstudiert und geplant, doch der Roboter antwortete eingenständig.

Während OpenAI nicht börsennotiert ist, greifen die Anleger derzeit überall zu, wo die zukunftsträchtige Software eingesetzt werden soll. Am Donnerstag wurde bekannt, dass das US-Medien-Unternehmen BuzzFeed ChatGPT nutzen wolle, um einige seiner Inhalte (z.B. Quizze) zu generieren und zu personalisieren.

Millionenvertrag mit Meta abgeschlossen

BuzzFeed erreicht mit buzzfeed.com über 200 Millionen Unique Visitors pro Monat und gehört zu den führenden digitalen Medien- und Technologie-Unternehmen. Unter anderem dank dieser Vorzüge ist Meta diese Kooperation fast zehn Millionen US-Dollar wert. BuzzFeed habe bereits im vergangenen Jahr von der Facebook-Mutter Meta Millionen erhalten, um Inhalte auf Facebook und Instagram mitzugestalten und zu generieren. Meta hat dabei vor allem die Konkurrenz TikTok vom chinesischen Unternehmen ByteDance im Fokus.

Zudem soll Nutzern beim Ausbau ihrer Online-Präsenz geholfen werden, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider. So sollen auch mehr YouTuber auf die Plattformen des Social-Media-Riesen geholt werden.

"Wir müssen eine stärkere Geschäftsgrundlage aufbauen, indem wir eine zukunftsorientierte Strategie umsetzen", schrieb BuzzFeed-CEO Jonah Peretti an die Mitarbeiter. Er nannte "Schöpfer" (Creatoren) wie Prominente, Sportler und Influencer sowie die KI als die Zukunft der digitalen Medien in den nächsten drei Jahren. Der kreative Prozess werde zunehmend KI-gestützt und technologiefähig.

BuzzFeed-Aktie explodiert

Die BuzzFeed-Aktie reagierte am Donnerstag extrem euphorisch. Sie explodierten im US-Handel zeitweilieg um 200 Prozent von 0,95 Dollar auf 2,88 Dollar. Zum Nasdaq-Schluss standen die BuzzFeed-Aktien dann bei 2,09 Dollar immer noch 120 Prozent über Vortag. Die 2021 über eine SPAC-Konstruktion an die Börse gegangenen Aktien des US-Medien-Konzerns waren im Herbst 2021 abgestürzt und sackten im Dezember 2022 bis auf 0,67 Dollar ab (siehe Chart).

Im Frankfurter Handel sprangen die BuzzFeed-Papiere gestern von 0,83 Euro auf 2,60 Euro und notieren am Freitag-Vormittag bei 2,46 Euro.

BuzzFeed (WKN: A3C80C)

Hinter dem Kurssprung steckt viel Zukunftsfantasie. BuzzFeed könnte in den kommenden Jahren tatsächlich profitieren. CEO Peretti sagt: "Wenn die letzten 15 Jahre des Internets durch algorithmische Feeds definiert wurden, die Inhalte kuratieren und empfehlen, werden die nächsten 15 Jahre durch KI und Daten definiert, die helfen, den Inhalt selbst zu erstellen, zu personalisieren und zu animieren."

Anleger benötigen also viel Geduld, bis sich das KI-Engagement auch in zählbaren Gewinnen auszahlt. BÖRSE ONLINE warnt: Ein Investment in BuzzFeed ist mit hohen Schwankungsrisiken verbunden und nicht für konservative Anleger geeignet. Aber einen kleinen Teil "Spielgeld" in BuzzFeed-Papieren können risikobewusste Investoren mit strengem Limit riskieren...

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Und in der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE geht es im Titelthema ebenfalls unter anderem um ChatGPT und Künstliche Intelligenz. Werfen Sie hier einen Blick ins Heft.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Autor ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BuzzFeed.