Der Erfolg hat einen Namen: Dank der herausragenden Performance von Aixtron sieht der DAX im Vergleich zu unseren Vorjahrestipps ziemlich alt aus. Ein gleich gewichtetes Depot aus allen 28 persönlichen Tipps, die unsere Redaktionsmitglieder für 2017 abgaben, hätte ein Plus von 27,98 Prozent gebracht. Der deutsche Leitindex legte im gleichen Zeitraum um vergleichsweise bescheidene 11,51 Prozent zu.
Das Ergebnis ist aus zwei Gründen bemerkenswert. Zum einen berücksichtigen wir die im DAX enthaltenen Dividenden nicht - als Ausgleich für die Ordergebühren, die Anleger für An- und Verkauf ihrer Wertpapiere zahlen müssen. Zum anderen wurden nicht nur Aktien empfohlen, sondern auch sehr konservative Investments wie Renten- oder Mischfonds, die in Haussephasen logischerweise nicht mit der Performance von DAX, Dow Jones und Co mithalten können. Im neuen Jahr ist sogar ein Festgeldangebot mit von der Partie.
Es gibt eben keinerlei Vorgaben. Bei persönlichen Tipps muss die Hausmeinung daher außen vor bleiben. Andernfalls hätte vielleicht irgendjemand bei Aixtron "zu spekulativ" geschrien, und der Tippgeber, unser stellvertretender Chefredakteur Lars Winter, wäre auf eine Alternative ausgewichen. Aber selbst dann wäre die Durchschnittsperformance mit 18,88 Prozent noch überzeugend gewesen.
Rückblick: Fast 28 Prozent Plus
2017 war ein gutes Börsenjahr. Kein Wunder, dass 22 der 28 Vorjahrestipps im Plus liegen. Trotzdem dürfen wir ein klein wenig stolz sein auf die Performance von 27,98 Prozent.
Auf Seite 2 - 29: 28 ganz persönliche Tipps der Redaktion
Konflikt-Profiteur
In Russlands Wirtschaft läuft vieles nicht so, wie es sollte oder könnte. Auch wegen der gegen Putins Reich verhängten Sanktionen nach der Krim-Besetzung. Doch die Sberbank, deren größter Anteilseigner der russische Staat ist, kümmern die Probleme mit dem Westen wenig, denn sie ist der Platzhirsch auf dem Heimatmarkt - und die Geschäfte mit asiatischen Staaten wie China laufen auch prima. Eine hohe Eigenkapitalquote, Ergebnisse weit über den Erwartungen und ein Kursplus von fast 30 Prozent 2017 erlauben auch für 2018 gute Aussichten. Aktuelle Dividendenrendite: gut 2,5 Prozent.
Carl Batisweiler
Spot an mit Solarstrom
Die Branche stand zuletzt etwas abseits: 7C Solarparken betreibt Solarparks in Deutschland mit gut 100 Megawatt Kapazität. Die Anlagen bringen im Schnitt bis 2030 garantierte Einspeisevergütungen. 7C erhöht die Stromausbeute, das bringt gute Rendite. Die Marktkapitalisierung stieg quasi parallel zur Kapazität. Der Kurs stagnierte zuletzt, weil 7C den Ausbau über Kapitalerhöhungen finanzierte. Künftig will 7C die Kapazität ohne Verwässerung der Gewinne auf etwa 150 Megawatt ausweiten. Das dürfte dem Kurs guttun. Für 2017 soll es zehn Cent Dividende je Aktie geben - macht rund vier Prozent Rendite.
Stephan Bauer
Spiegelbild der Wirtschaft
Wie stark sich die Wirtschaft der Bundesrepublik in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat,lässt sich am Fondak ablesen. Der Fonds erzielte seit Auflegung im Jahr 1950 im Schnitt über zehn Prozent per annum. Die Motivation des Managers Thomas Orthen und seine profunde Kenntnis deutscher Unternehmen lassen auch in Zukunft ordentliche Renditen erwarten. Noch dazu fallen die Konjunkturprognosen für Deutschland sehr optimistisch aus. Die noch Anfang des Jahres bestehende Sorge, deutsche Unternehmen würden unter protektionistischen Maßnahmen der USA leiden,hat abgenommen.
Jörg Billina
Ein Hoch der Kontinuität
Dieses Jahr mache ich - noch einmal - in Fonds und empfehle - weil es funktioniert hat - erneut den Prima - Globale Werte. An der Story hat sich nichts geändert: Der Schwerpunkt des Fonds liegt auf Aktien, durchaus international, aber mit Fokus auf deutsche Werte. Anleihen werden nur beigemischt, spielen mit aktuell sechs Prozent Anteil derzeit allerdings kaum eine Rolle. Und um es noch einmal zu erwähnen: Der Prima - Globale Werte ist ein Ableger des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen. Der hat eine Zeitlang keine Neukundengelder mehr angenommen. Inzwischen ist er aber wieder offen.
Martin Blümel
Auf ein Neues!
Gebetsmühlenartig wiederholen die feinen Damen und Herren der Finanzindustrie den Spruch "Die Zeiten von Buy-and-Hold-Strategien sind vorbei". Ich bin überzeugt, dass dieser Slogan Kokolores ist. Also bleibe ich bei meinem Vorjahrestipp, dem Silicon-Valley-Wikifolio, das der Technologie-experte Thomas Rappold für BÖRSE ONLINE managt. 2017 hat er einen Riesenjob gemacht und den Wert um ein Drittel gesteigert - übrigens mit ganz wenigen Umschichtungen. Aktuell sind 13 Werte im Portfolio - von Giganten wie Apple und Alphabet bis zu Geheimtipps wie Nutanix oder Workday.
Jens Castner
General Desaster
Der 125 Jahre alte US-Traditionskonzern General Electric hat innerhalb eines Jahres die Hälfte des eigenen Börsenwerts pulverisiert - rund 120 Milliarden Dollar. Das Unternehmen aus Boston steckt mitten im Umbau, präsentierte miserable Zahlen und kürzte zum dritten Mal in seiner Historie die Dividende. Der neue Konzernchef John Flannery packt seine Aufgaben zwar an, muss aber noch nachjustieren. Dennoch steckt in General Electric - in vielen Märkten gut positioniert - ein beträchtliches Potenzial. Diese Wette setzt darauf, dass Flannery im nächsten Jahr die Initialzündung gelingt.
Wolfgang Ehrensberger
Auf Rezept
Der Gesundheitskonzern Fresenius lockt mit Wachstum und höherer Dividende: Zum 25. Mal in Folge soll die Ausschüttung steigen. Das laufende Jahr wird das 14. Rekordjahr in Folge. 2018 will Konzernchef Stephan Sturm noch eins drauflegen: "Die Aussichten für unsere Geschäfte bleiben ausgezeichnet." Nach dem Rekordhoch sackte die Aktie im Jahresverlauf ab. Schuld waren Sorgen wegen eines milliardenschweren Zukaufs und ein negativer Analystenkommentar. Nun hat der Titel ordentlich Potenzial und sieht auch charttechnisch gut aus: Die Unterstützung bei 60 Euro hat gehalten.
Sonja Funke
Von Reformen profitieren
Nach dem Sieg der Partei BJP von Premierminister Narendra Modi bei einigen Regionalwahlen ist die Chance groß, dass die BJP in diesem Jahr beide parlamentarische Kammern dominiert. Dann könnte Modi seinen Reformkurs vorantreiben. Auf der Agenda stehen Reformen des Arbeitsmarkts und des Grunderwerbsrechts. Das würde das Land für ausländische Direktinvestitionen noch interessanter machen. Laut IWF sollen diese bis 2020 um 50 Prozent steigen. Das dürfte auch den Aktienmarkt wieder beleben, der seit April seitwärts läuft. Mit dem MSCI-India-ETF von Lyxor setzen Anleger darauf.
Emmeran Eder
Günstig und gut
Ich halte an meinem Tipp aus dem Vorjahr fest. Die Gründe dafür sind rasch erklärt. Der Siemens Balanced legte in den vergangenen zwölf Monaten um rund fünf Prozent zu und war dabei schwankungsarm wie eh und je. Euro-Unternehmensanleihen guter Bonität bilden mit 70 Prozent nach wie vor den größten Block im Portfolio. Dazu kommen je 15 Prozent Aktien aus der Eurozone und den USA. Der größte Vorteil jedoch: Der Siemens Balanced verlangt nur jährliche Kosten von 0,33 Prozent pro Jahr. Zwar kann dazu noch eine Erfolgsgebühr kommen. Aber auch damit bleibt der Fonds preiswert.
Ralf Ferken
Werthaltige Mischung
Beim Mischfonds Acatis Gané Value Event Fonds wird Value-Investing großgeschrieben. Die Fondsmanager Uwe Rathausky und Henrik Muhle verfolgen ganz im Sinne von Acatis-Gründer Hendrik Leber die Philosophie des werthaltigen Investierens. Beide suchen aber weltweit nicht nur qualitativ starke und zugleich günstige Titel, sie warten zudem auf bestimmte Situationen (Events) wie Fusionen oder Aktienrückkäufe, die dem jeweiligen Papier dann ganz besonderen Schwung verleihen. Dieser Ansatz klappt so gut, dass der Mischfonds mit hohen Gewinnen und der €uro-FondsNote 1 glänzt.
Peter Gewalt
Auf Digitalisierungskurs
Weil Banken im Zuge der Digitalisierung und neuer Anforderungen der Regulierungsbehörden ihre Software erneuern müssen und Eigenbau zu lange dauern würde, geben sie zunehmend Aufträge ab. Davon profitieren Techfirmen wie B + S Banksysteme. 75 Prozent der Erträge der Münchner kommen aus bestehenden Verträgen, doch das Geschäft mit Neulizenzen brummt. Zunächst bedeutet das Investitionen, die Münchner müssen Personal aufbauen. Das dürfte kurzfristig die Profitabilität mindern. Langfristig sollte das aber in Wachstum münden. Aktuell ist die Aktie deutlich unterbewertet.
Birgit Haas
Kissenmacht
Wie der spanische Konzern NH Hotels seine rund 400 Häuser vor allem in Europa und Lateinamerika betreibt, fanden Anleger 2017 so überzeugend, dass sie der Aktie ein 60-prozentiges Kursplus bescherten. Und jetzt ist sogar noch mehr drin: Denn Barcelo, eine deutlich kleinere, familiengeführte Hotelgruppe aus Mallorca, will den Konkurrenten für zwei Milliarden Euro übernehmen, rund 15 Prozent über dem momentanen Börsenwert. Das neue Paar würde mit rund 600 Häusern fast vier Milliarden Euro Umsatz machen. Und könnte zusätzlich seinen Immobilienbesitz versilbern.
Michael Hannwacker
Versicherung fürs Depot
Die Allianz-Aktie ist und bleibt ein solides Basisinvestment, weshalb ich an meinem Tipp aus dem Vorjahr festhalte. Der Versicherer schüttet traditionell die Hälfte seines Gewinns an die Aktionäre aus. Für das laufende Jahr erwarten Analysten eine Dividende von acht Euro. 2018 wird es ein weiteres Aktienrückkaufprogramm geben. Zusätzlich hat die Allianz noch Geld für Zukäufe übrig. Auch operativ sieht es gut aus: Die Münchner erzielen im schwierigen Marktumfeld - Niedrigzinsen, teure Hurrikanschäden - gute Ergebnisse. Die in den USA bereits begonnene Zinswende bietet Chancen.
Floriana Hofmann
MDAX-Titel mit Showtalent
Mein letztjähriger Tipp, VAT Group, ist aufgegangen: Die Aktie legte um 56 Prozent zu. Die Schweizer punkten mit hohen Wachstumsraten. Gleiches gilt für CTS Eventim. Vor mehr als 15 Jahren lernte ich Vorstandschef und Großaktionär Klaus-Peter Schulenberg kennen. Damals skizzierte er das Internet als die große Wachstumschance für den Konzertveranstalter und Tickethändler. Schulenberg sollte recht behalten: Bis heute nimmt der Anteil der online verkauften Eintrittskarten stetig zu und beschert CTS Eventim steigende Gewinne und hohe Margen - daran sollte sich auch im neuen Jahr nichts ändern.
Wolfgang Hagl
Besser als nix
Im Vergleich zu manch anderen Empfehlungen mögen die 1,1 Prozent auf ein Festgeld wie ein schlechter Scherz klingen, aber als Spezialist für Sparprodukte will ich mich nicht mit einem, mangels Expertise, irreführenden Aktientipp aus dem Fenster lehnen. Das Festgeld des schwedischen Anbieters Klarna ist derzeit die beste Offerte zum "Geldparken" mit einem Jahr Laufzeit. Die Einlagensicherung Schwedens ist mit umgerechnet 96 000 Euro pro Sparer auf dem Niveau der Eurostaaten. Klarna ist ein Zahlungsdienstanbieter, der seit einigen Jahren hierzulande auch Sparprodukte anbietet.
Markus Hinterberger
Wohl bekomms und guten Appetit!
Bereits lange bevor Vapiano im Juni 2017 den Gang an die Börse wagte, war ich von dem Konzept der Kölner Nudel- und Pizzakette überzeugt. Egal, ob ich in München, Paris oder New York speiste, die Qualität war überall gleichermaßen hervorragend. Mit dem Geld aus dem IPO setzt Vapiano seit Kurzem nicht nur seine weltweite Expansion fort, sondern investiert auch in die Digitalisierung, um das Take-Away- und Lieferservice-Geschäft weiter zu forcieren. Das sollte auch die Gewinne in den kommenden Jahren in Schwung bringen - und infolgedessen auch die Aktie zum Kochen bringen.
Christian Ingerl
Nicht bloß ein Traum
Das chinesische Unternehmen BYD ist einer der größten Hersteller von Batterien und Ladegeräten für Handys. Auch im Zukunftsmarkt Elektromobilität ist das Unternehmen bestens aufgestellt - es entwickelt und produziert die erforderlichen Technologien. BYD (Build your Dreams) dürfte insbesondere vom wachsenden E-Fahrzeug-Trend in China profitieren, wo ab 2019 eine Elektroautoquote eingeführt wird. Laut den -Experten der Schweizer UBS lag der weltweite Absatz von E-Autos im Jahr 2017 bei rund einer Million, im Jahr 2025 sollen dann über 14 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft werden.
Bianca Krämer
US-Markt im Visier
Die kleine Pharmafirma Biofrontera hat eine Zulassung für die Therapie gegen Hautkrebs in den USA. Ab 2018 können die Ärzte die Therapie nun auch mit den Krankenkassen abrechnen. Weil das Mittel Ameluz bessere Ergebnisse als Vergleichsprodukte liefert, besteht das Potenzial, dass Biofrontera den Markt aufrollt - der dank erweiterter Indikationen auch noch wächst. Nicht im Kurs enthalten ist das kosmetische Potenzial. Die Therapie sorgt nämlich für eine Straffung der Haut. Letztlich ist Biofrontera auch ein Übernahmekandidat und könnte etwa für die spanische Almirall interessant sein.
Jörg Lang
Defensive stärken
Die Aktienmarktrally läuft nach historischen Maßstäben bereits sehr lang, viele Titel sind teuer. Auch wenn derzeit noch ein klarer Anlass für einen Absturz fehlt, gehe ich das neue Jahr defensiver an. Freenet ist ein netzunabhängiger Mobilfunkdienstleister mit rund zwölf Millionen Kunden. Die im TecDAX notierte Aktie wirft auf Basis der Analystenschätzungen eine Dividendenrendite von mehr als fünf Prozent ab. Das Unternehmen will bis zu 75 Prozent des freien Cashflows an seine Aktionäre verteilen. Analysten kalkulieren, dass die Dividende je Aktie in den kommenden Jahren leicht steigen wird.
Sven Parplies
Investor sorgt für frischen Wind
Shampoo, Windeln, Rasierklingen: Unspektakuläre Produkte bescheren Procter & Gamble (P & G) ein relativ krisensicheres Geschäft, und das seit 1837. Doch der US-Konzern hat es sich etwas zu bequem gemacht, findet Nelson Peltz, der mit seiner Firma Trian investiert ist. Er bemängelt zu hohe Kosten und sinkende Marktanteile. Im März 2018 zieht der aktivistische Investor in den Verwaltungsrat ein und dürfte der P & G-Chefetage Druck machen. Es lockt außerdem eine attraktive Dividendenrendite. Mein Vorjahrestipp Qualcomm enttäuschte, ist aber auf dem aktuellen Niveau eine Wette wert.
Kerstin Kramer
Gewinnträchtige Strategie
Fünf ist Trümpf! Vier Jahre in Folge bescherte mir die Produktgattung "Capped-Call-Plus" dicke Renditen zwischen 19 und 26 Prozent. 2017 waren es 24 Prozent mit einem Schein auf den Euro Stoxx 50, was eine Outperformance um fast das Dreifache zum Index bedeutete. Jetzt wechsle ich wieder zum DAX, der charttechnisch doch den besseren Eindruck macht und bei dem man auf einen stabilen achtjährigen Basisaufwärtstrend bei derzeit gut 11 000 Punkten bauen kann. Der DAX-Capped-Call-Plus macht 21 Prozent Plus, wenn der Index bis zum 21. Dezember 2018 über 10 500 Punkten bleibt.
Stefan Mayriedl
Profiteur der Megatrends
Autohersteller setzen verstärkt auf Hybrid- und Elektroantriebe. Hybrid- und E-Autos brauchen mehr Verkabelung als Verbrenner. Davon kann auch Leoni, Produzent von Drähten, Kabeln, ganzen Bordsystemen und mehr, profitieren. Den Großteil des Umsatzes liefert die Autobranche. Trends wie Big Data und autonomes Fahren bergen weitere Chancen. Der anstehende Chefwechsel könnte zudem Impulse geben. Ein Risiko ist aber der hohe Kapitalverbrauch für Investitionen. 2017 erholte sich der Kurs von seinem Absturz Ende 2015 sowie dem Krisenjahr 2016. Rücksetzer zum Einstieg nutzen.
Julia Pfanner
Im Kaufrausch
"The winner takes it all" - dieses Lied der Popgruppe Abba beschreibt gut, was die sogenannte Netzökonomie ausmacht: Wer das meiste Geld in ein neues Segment pumpt, bekommt es komplett. Der Internetkonzern Amazon ist auf dem besten Weg, das größte Kaufhaus der Welt zu werden. Der Preis der teuren Expansion: Amazon erwirtschaftet wenig Gewinn. Schaut man auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis, so ist die Aktie sehr hoch bewertet. Anleger setzen also darauf, dass Amazon irgendwann seine Marktmacht nutzt, um die Margen nach oben zu treiben. Aber Vorsicht: Es besteht ein Dollarrisiko.
Martin Reim
Den wertvollen Kern freigelegt
Es war notwendig und mutig: SGL Carbon hat das Massengeschäft mit der Stahl- und Alubranche verkauft und fokussiert sich auf seine Spezialsegmente Grafit- und Verbundwerkstoffe aus Carbon- und Glasfaser. Bei Grafit ist der Kohlefaserspezialist aus Wiesbaden in seinen Nischen weltweit vorn. Bei Verbundwerkstoffen, wo SGL die Gemeinschaftsfirma mit Autozulieferer Benteler übernimmt und bis 2020 auch das Carbonfaser-Joint-Venture mit BMW, hat die Firma aussichtsreiche Projekte am Start. Grafit wird auch in Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt, die Verbundwerkstoffe im Leichtbau.
Klaus Schachinger
Gefahren wird immer
Der Automobilmarkt wächst stetig, befindet sich aber im Wandel. Elektrisch angetriebenen Roboterautos gehört die Zukunft. In den kommenden Jahren wird sich die Modellpalette der Autobauer grundlegend ändern. Jeder Hersteller bringt Hybrid- und batteriebetriebene Elektroautos auf den Markt. Aber auch der Verbrennungsmotor wird noch lange Zeit eine sehr wichtige Rolle spielen. Ein großes Thema wird die Abgasreinigung sein. Alles Trends, auf die der Zulieferer Continental bestens vorbereitet ist. Der DAX-Konzern dürfte einer der großen Gewinner des Umbruchs sein.
Florian Westermann
Scharfer Blick
Viscom bringt alle spannenden Zutaten für ein Kursfeuerwerk mit. Die Firma ist in ihrer Marktnische top, steht vor einem neuen Gewinnschub und glänzt mit einer superstarken Bilanz. Per digitaler Bildverarbeitung stellen die elektronischen Augen von Viscom in Sekundenbruchteilen Fehler bei der Serienproduktion von elektronischen Baugruppen fest. Die Abnehmermärkte aus der Auto-, Elektronik- und Luftfahrtindustrie wachsen kontinuierlich. Der Aktienkurs meiner letztjährigen defensiven Empfehlung American Water Works hat sich 2017 sehr gut entwickelt. Bei Kursschwäche nachkaufen!
Stefan Riedel
Nachranganleihen im Paket
Wer mit Anleihen eine vernünftige Rendite erzielen will, wird es auch 2018 schwer haben. Die Kupons relativ ausfallsicherer Papiere bleiben niedrig. Zudem drohen Kursverluste, wenn das allgemeine Zinsniveau etwas steigt. Einen Ausweg bieten Nachranganleihen von Banken, Versicherern und anderen Unternehmen mit ihren relativ hohen Zinsen. Gerade Bonds der Finanzbranche sind jedoch komplex, die Auswahl überlassen Anleger lieber einem Profi. Sven Pfeil vom Vermögensverwalter Aramea aus Hamburg lenkt den Aramea Rendite Plus seit Jahren erfolgreich. Ein Top-Rentenfonds, nicht nur für 2018.
Thomas Strohm
Da werden Sie geholfen
Kennen Sie noch die Nummer 11880? Kleiner Tipp von Werbe-Ikone Verona Pooth (geb. Feldbusch): "11 die Fußballmannschaft, 88 die Oma und 0 Probleme." Jetzt müsste es aber klingeln. 11880 - richtig - Telegate alias Klicktel, der Auskunftsdienstleister. Lange nichts mehr gehört - und doch wiedererkannt. So ergeht es vielen, die die Nummer hören. Die Firma feilt eifrig am Comeback und will unter der Marke 11880.com neu durchstarten. Allerdings nicht mehr als reine Telefonauskunft, sondern als digitaler Auskunftsdienstleister und Branchenportal. Ein Hotstock mit dem Zeug zum Verdoppler.
Lars Winter