Das Produkt von 2G Energy sind gasbetriebene Blockheizkraftwerke (BHKW), die Strom und Wärme produzieren. Die Aggregate sind immer dort von Nutzen, wo die bei der Stromproduktion entstehende Abwärme gebraucht wird. Käufer sind Betreiber von Biogasanlagen, Hotels und Autozulieferer genauso wie Lebensmittel- und Pharmakonzerne.
Stabil wachsen, mehr verdienen
Weil ein BHKW den sonst nur für Strom verwendeten Brennstoff auch zur Wärmeerzeugung nutzt, ist der Wirkungsgrad doppelt so hoch wie der konventioneller Kraftwerke. Die Nutzer sparen damit Heizkosten, während die Umwelt von weniger verbrauchten Rohstoffen und einem deutlich niedrigeren Kohlenstoffdioxidausstoß profitiert. Dabei laute eine Daumenregel der Branche, dass sich das eigene BHKW rechnet, sobald der Preis für Strom dreimal höher als der für Erdgas ist. Eine Voraussetzung, die weltweit in zahlreichen Ländern gegeben ist und die Technologie unabhängig von staatlichen Subventionen macht.
Über mangelnde Nachfrage konnte sich 2G Energy 2018 daher nicht beschweren. Der Auftragseingang stieg um 21 Prozent, womit zum Jahreswechsel Bestellungen in Höhe von 131,5 Millionen Euro in den Büchern standen. Zusammen mit dem Servicegeschäft, das aktuell etwas über ein Drittel zu den Einnahmen beiträgt, glaubt Pehle daher, bereits jetzt genug Aufträge zu haben, "um in diesem Jahr einen Umsatz von 230 Millionen Euro erreichen zu können". Dank der fortlaufenden Internationalisierung ist der Finanzchef dabei sicher, das durchschnittliche Umsatzwachstum von zehn Prozent auch in den kommenden Jahren halten zu können. Dennoch können die Einnahmen schwanken. Um den Jahreswechsel verzögern sich gelegentlich die Endabnahmen der Kunden, was bei 2G Energy zu Projektverschiebungen führen kann.
Doch während die Einnahmenseite wohl wenig Probleme macht, hat sich in der Produktion des als Handwerksbetrieb gestarteten Unternehmens seit der Gründung 1995 wenig verändert. So gleicht die Herstellung eher einer Manufaktur denn einer industriellen Fertigung. Seit 2017 aber wird die Produktion schrittweise standardisiert, während die Münsterländer durch Mengenvorteile im Einkauf und zunehmende Fernwartung auch im Service Einsparpotenzial sehen. Das Maßnahmenpaket soll 2G Energy in wenigen Jahren an das Margenziel von zehn Prozent führen und die Fertigungszeit von heute sechs auf zwei Wochen senken. Dabei erwartet Pehle bereits 2019 erste Fortschritte und glaubt, das erwartete Wachstum dank der Effizienzgewinne "bei vergleichsweise stabilen Kosten realisieren zu können". Gründe für Unzufriedenheit dürfte es in Zukunft daher immer weniger geben.