2013 sorgte die 3-D-Drucktechnologie für Aufsehen. UBS und HVB brachten Zertifikate auf entsprechende Indizes auf den Markt, die gerade durch die Decke gingen. Während die Schweizer Großbank als Basiswert eine vom Indexanbieter Solactive konzipierte Auswahl heranzog, verbriefte die Unicredit-Tochter ein Aktienbarometer des Anbieters Stoxx. Kurz darauf war die Euphorie verflogen, beide Indizes tauchten ab.

Die stark schwankende Kursentwicklung ist für relativ junge Wirtschaftszweige wie den 3-D-Druck nicht ungewöhnlich. An den langfristig guten Perspektiven der Technologie ändert sich dadurch nichts. Zumal 3-D-Drucker in immer mehr Bereiche Einzug halten. Eine aktuelle Innovation kommt aus Bayern. Ende Juni stellte Wacker Chemie den ersten industriellen 3-D-Drucker für Silikone vor. "Die wichtigsten Abnehmerbranchen für 3-D sind derzeit die Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie", erklärt Bernd Pachaly, Leiter der Silicone-Forschung bei Wacker Chemie.

Hohe Wachstumsraten



Die Nachfrage steigt rasant. Aktuell prognostiziert der Marktforscher IDC, dass die weltweiten Umsätze auf dem Gebiet der 3-D-Drucktechnik zwischen 2015 und 2020 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 24,1 Prozent zunehmen. Am Ende dieses Zeitraums würde der Markt damit ein Volumen von mehr als 35 Milliarden US-Dollar erreichen. Zum Vergleich: Im laufenden Jahr taxiert IDC die globalen Umsätze auf 15,9 Milliarden Dollar.

Allmählich kehrt bei Investoren die Überzeugung zurück, dass es sich tatsächlich um einen Megatrend handelt. Beide Indizes hatten Mitte Februar Tiefpunkte erreicht. Seither verteuerte sich der Stoxx Global 3D Printing Tradable um 35 Prozent. Der Solactive 3D Printing legte sogar um fast 50 Prozent zu. Dieser Vorsprung steht in einem direkten Zusammenhang mit dem hohen Anteil von SLM Solutions. Im genannten Zeitraum hat sich der Aktienkurs des im Solactive-Index mit knapp einem Fünftel gewichteten Spezialmaschinenbauers fast verdoppelt. Zur 3-D-Auswahl von Stoxx steuern die Lübecker weniger als acht Prozent bei.

Generell ist der Stoxx-Index mit 13 Aktien etwas breiter aufgestellt als das aktuell neun Mitglieder zählende Barometer von Solactive. Fünf Unternehmen finden sich in beiden Indizes. Dazu zählen neben SLM Solutions die prominenten US-Branchenvertreter 3D Systems, Autodesk und Stratasys. Wegen des kurzfristig höheren Momentums und der stärkeren Fokussierung geben wir dem Solactive-Index den Vorzug. Allerdings eignet sich auch das HVB-Zertifikat (WKN: HY0 5NL) gut, um in den Sektor zu investieren. In puncto Gebühren weichen die beiden Emittenten mit jährlich jeweils 0,75 Prozent ohnehin nicht voneinander ab. Gleiches gilt für die Rückschlagsgefahr, die mit dem Sektor verbunden ist.