Das Jahr 2018 dürfte viele Anleger an das Jahr 2008 erinnert haben. Auch während des Ausbruchs der Finanzkrise rutschten fast alle Anlageklassen in die roten Zahlen, und nur mit Bundesanleihen und US-Staatsanleihen konnte man damals noch Geld verdienen. 2018 fielen die Verluste bei Aktien, Anleihen und Rohstoffen zwar geringer aus als vor zehn Jahren. Mit deutschen und US-amerikanischen Staatsanleihen fuhren Anleger aber erneut Gewinne ein.

Besonders gut schnitt ein Renten-ETF von iShares ab, der eb.rexx Government Germany 10.5+yr ETF. Damit investieren Anleger in Bundesanleihen, deren Restlaufzeit rund 20 Jahre beträgt. Zwar boten diese Titel zum jüngsten Jahreswechsel nur eine laufende Rendite von 0,65 Prozent. Allerdings schwanken die Kurse bei Anleihen mit langen Restlaufzeiten besonders stark - und schlagen im Idealfall auch nach oben aus. Das gilt besonders in Krisenzeiten, wenn Anleger Bundesanleihen als sicheren Hafen aufsuchen und die Kurse nach oben treiben. Seit nunmehr zehn Jahren steigen die Kurse dieser Papiere, weshalb der ETF schon unzählige FundAwards abgeräumt hat. Denn mit den steigenden Kursen fallen die Renditen dieser Anleihen, mittlerweile gleichen sie nicht einmal mehr die Inflation aus. Als Beimischung eines Portfolios eignen sie sich aber, weil sie zu den volatilen Aktienmärkten ein stabiles Gegengewicht bilden können.

Beim AB European Income klettern Anleger auf der Risikostufe nach oben. Manager Jørgen Kjærsgaard hält nicht nur Euro-Staatsanleihen bester Bonität, sondern auch Euro-Unternehmensanleihen ohne Top-Bonität. Das durchschnittliche Rating seiner Titel beträgt daher nur "BBB+", was aber noch als gute Bonität mit sogenanntem Investment-Grade-Status gilt. Für das höhere Ausfallrisiko winkt im Gegenzug eine höhere laufende Rendite von rund 2,6 Prozent - bei allerdings höheren Kursschwankungen.

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Schwellenländer-Varianten



Wer mit Anleihen auf längere Sicht noch ordentliche Renditen erzielen möchte, muss einen Blick auf die Schwellenländer werfen. Vergleichsweise risikoarm ist hier beispielsweise der Kepler Emerging Markets Rentenfonds. Zwar hält Fondsmanagerin Gabriele Nopp-Rau überwiegend Staatsanleihen aus Brasilien, Indonesien oder Russland, die in US-Dollar notieren. Doch sichert sie das Währungsrisiko für Anleger aus der Eurozone ab. Derzeit bringen die Titel im Portfolio im Schnitt rund sechs Prozent Rendite. Allerdings kostet die Währungsabsicherung momentan rund drei Prozent, sodass Anleger hier Abstriche machen müssen.

Ein deutlich höheres Währungsrisiko gehen Anleger beim DPAM Bonds Emerging Markets Sustainable ein. Dort investiert Michaël Vander Elst in Anleihen, die in tschechischer Krone, kolumbianischem Peso oder südafrikanischem Rand notieren. Fachleute sprechen hier von lokalen Währungsanleihen im Gegensatz zu den Hartwährungsanleihen, die in Euro oder US-Dollar notieren. Vander Elst verzichtet beim Fonds von Degroof Petercam allerdings auf Schwellenländer, die nicht demokratisch regiert werden oder die zu wenig Geld für die Bildung und die Gesundheit ihrer Bürger ausgeben. Ägypten, China, Russland oder Venezuela fehlen daher im Portfolio.

Die meisten Anleihen kommen aus Tschechien, Polen und Mexiko. Im Schnitt bieten sie eine laufende Rendite von über sechs Prozent.
Anleger können in den Schwellenländern zudem in Unternehmensanleihen investieren. Möglich ist dies etwa mit dem NN Asian Debt Hard Currency, der in Asien investiert, sowie dem MainFirst Emerging Markets Corporate Bond Fund Balanced, der rund 50 Prozent in Lateinamerika hält. Beide Fonds investieren jeweils in US-Dollar-Titel, sichern die Währungsrisiken aber nicht ab. Der NN-Fonds bietet eine laufende Rendite von rund 6,5 Prozent, der MainFirst-Fonds sogar von rund zehn Prozent.

Wandelbar



Wandelanleihen wiederum sind eine Mischung aus Aktie und Anleihe, sodass Anleger sie ähnlich wie Mischfonds einsetzen können. In den vergangenen Jahren stach hier besonders der Deka-Wandelanleihen heraus, bei dem Anleger kein Währungsrisiko eingehen. Sehr erfolgreich war auch der UBS Convert Global, der allerdings keine Währungsabsicherung bietet. Hier investieren Anleger in Titel aus Asien, Europa und den USA.