Investoren sehen die Entwicklung bei der Deutschen Bank immer kritischer. Alleine im laufenden Jahr hat der Aktienkurs über 53 Prozent verloren. Am Freitag die die Aktie vorübergehend unter die Marke von zehn Euro. Im EuroStoxx Banken waren nur die krisengeschüttelten italienischen und spanischen Banken schlechter.

Die wachsende Sorgen um die größte deutsche Bank schlägt sich inzwischen auch in den Credit Default Swaps (CDS) nieder. Diese Kreditausfall-Versicherungen bilden die Kosten ab, die ein Investor hat, um etwa eine Unternehmensanleihe gegen einen möglichen Zahlungsausfall abzusichern. Die Absicherung eines zehn Millionen Euro schweren Pakets von Anleihen der Deutschen Bank gegen Zahlungsausfall verteuerte sich am Freitag um 21.000 Euro auf 255.000 Euro und notierte damit auf dem höchsten Stand seit Februar. Damals hatte die Deutsche Bank vor allem wegen milliarden-schwerer Strafzahlungen einen Rekord-Verlust von 6,8 Milliarden Euro ausgewiesen.





Auch operativ könnte der rekordhohe Stand der CDS das operative Geschäft der Frankfurter beeinträchtigen. Denn viele Unternehmen dürfen Geschäfte nur mit Partnern abwickeln, deren CDS unter einem bestimmten Schwellenwert liegt. Je nach Unternehmen und Branche werden Werte ab 150 als kritisch gesehen. Liegt der Geschäftspartner darüber, wird kein Neugeschäft mehr abgeschlossen. Im Falle der Deutschen Bank heißt das: Um Kreditausfall-Versicherungen oder Währungs- und andere Absicherungsgeschäfte etwa auf den Ölpreis abzuwickeln, müssen international operierende Konzerne auf andere Banken ausweichen.

Die Lage bei der Deutschen Bank wird dadurch nicht leichter.