Die Entwicklung gibt Anlass zur Sorge. Denn neben dem seit langem schrumpfenden Kerngeschäft mit mächtigen Großrechnern (Enterprise Transaction Systems) etwa für Kreditkartenfirmen leidet nun auch noch die einst als Wachstumstreiber gepriesene Sparte Business Process Excellence (BPE). Im zweiten Quartal sank das Neugeschäft um rund 23 Prozent auf 33 Millionen Euro. Angesichts der mauen Nachfrage kappte das zweitgrößte deutsche Softwarehaus die Prognose. Im laufenden Jahr rechnet die Software AG nun noch mit einem BPE-Umsatz auf Vorjahresniveau. Dabei hatte Streibich erst Anfang Mai die damals gültige Prognose eines BPE-Lizenzwachstums von 12 bis 18 Prozent noch bestätigt. Davon ist nun keine Rede mehr. Auch die Langfristprognose für 2018 ist jetzt auf dem Prüfstand. "Wir haben heute die Ziele für 2018 nicht zu hundert Prozent bestätigt", sagte Streibich heute in einer Telefonkonferenz.
Angesichts der unerwartet deutlichen Korrektur zogen viele Investoren die Reißleine. Die Aktie stürzte unter hohen Umsätzen um rund 19 Prozent ab und riss auch die langjährige Unterstützungszone im Bereich zwischen 22 und 23 Euro.
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Einschätzung der Redaktion
Bei der Software AG schrumpft das Kerngeschäft. Auch der bisherige Hoffnungsträger BPE muss nun einen herben Rückschlag verkraften. Das dritte Qurtal wird erneut schwierig. Zudem haben Vorstandschef Streibich und Finanzvorstand Arnd Zinnhardt binnen weniger Monate unterschiedliche Erklärungen für die schwache Geschäftsentwicklung geliefert. Angesichts dessen hat die Glaubwürdigkeit des Führungsduos arge Kratzer erhalten. Zugleich bleiben die Zweifel, ob der Konzern mit einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro dauerhaft alleine groß genug ist, um sich am Markt zu behaupten.
Auch charttechnisch sieht die Situation derzeit düster aus. Am Abend kämpfte das Papier mit der nächsten Unterstützung bei 20 Euro. Fällt auch die, droht ein weiterer Rückschlag bis auf 17 Euro. Wir haben die Aktie bereits Mitte März auf Verkaufen zurückgestuft. Dabei bleiben wir. Finger weg.