Im abgelaufenen Berichtszeitraum kletterten die Erlöse kletterten um 145 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit schlechteren Zahlen gerechnet - die Tesla-Aktie ist als Reaktion bisher um mehr als fünf Prozent gestiegen. Tesla bekräftigte zudem das Ziel, in der zweiten Jahreshälfte 50000 Fahrzeuge auszuliefern. Im vierten Quartal sollen trotz Winterwetters und Feriensaison etwas mehr als 25000 Wagen an die Kundschaft gebracht werden.
m dritten Quartal lieferte Tesla 24 821 Fahrzeuge aus - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Der mit Abstand größte Teil davon entfällt nach wie vor auf die batteriebetriebene Luxus-Limousine "Model S", doch mit 8774 Auslieferungen kommt langsam auch der Vertrieb des seit rund einem Jahr verkauften Elektro-SUV "Model X" richtig in Gang. Teslas große Zukunftswette ist jedoch - neben einer gigantischen Batteriefabrik aus der künftig mal die Akkus für die E-Autos kommen sollen - das "Model 3". Ein Mittelklasseauto, das in der zweiten Jahreshälfte 2017 auf den Markt kommen soll.
Dieses erste Angebot für den Massenmarkt aus dem Hause Tesla hat in den vergangenen Monaten einen regelrechten Hype verursacht - es sind bereits Hunderttausende Vorbestellungen eingegangen. Damit ist allerdings auch der Druck hoch, die ambitionierten Lieferversprechen zu erfüllen; zumal das der Musk-Firma in der Vergangenheit nicht immer gelungen ist. "Wir bleiben im Plan, was Timing, Volumen, Fahrzeugeigenschaften, Preissetzung und angestrebte Gewinnspannen angeht", verkündete Tesla nun.
Um seine ehrgeizigen Pläne einhalten zu können, muss Musk die Tesla-Produktion massiv ausweiten. Im dritten Quartal wurden 25 185 Autos gefertigt, das waren 37 Prozent mehr als im Vorquartal und 92 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das beeindruckende Wachstum ist aber auch nötig, denn Musk hat sich vorgenommen, mit Tesla schon 2018 über 500 000 Elektroautos pro Jahr zu produzieren. 2020 soll die Millionenmarke geknackt werden. Im vergangenen Jahr lieferte Tesla erst gut 50 000 Wagen aus.
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Einschätzung der Redaktion
Die Absatzsteigerung des Elektroauto-Herstellers wurde bereits vor den Quartalszahlen gemeldet. Wie die finalen Ergebnisse nun zeigen, gelang es dank der Sparanstrengungen dabei auch einen Gewinn zu erzielen. Grundsätzlich scheint Tesla also durchaus in der Lage, sein Geschäft profitabel zu betreiben. Allerdings: auch zwei Schwalben machen noch keinen Frühling und bei der Gewinnmarge ist der Konzern noch meilenweit von der Ertragskraft etablierter Autokonzerne entfernt. Gelingt das Hochfahren der Produktion, sollten Skaleneffekte hier allerdings zu Verbesserungen führen.
Dennoch waren die vergangenen Monate für Aktionäre eher eine Fahrt über eine Buckelpiste. Meldungen über Unfälle mit Tesla-Fahrzeugen, Probleme in der Produktion und die von Konzernchef Elon Musk forcierte Fusion mit Solaranlagen-Hersteller Solarcity haben den Kurs belastet. Tesla bleibt eine faszinierende Wachstumsstory. Die Fusion mit Solarcity und die steigende Konkurrenz durch etablierte Autokonzerne aber erhöhen das Risiko der Tesla-Aktie. Daran ändert auch der Quartalsgewinn wenig. Wir arten daher vorerst die extrem hoch bewertet Aktie zu beobachten.