Der Mischkonzern Associated British Foods (AB Foods) stimmt seine Aktionäre auf deutlich schlechtere Geschäfte in seiner Nahrungsmittelsparte ein. Wegen steigender Preise für Material, Rohstoffe und Energie infolge des Ukraine-Krieges dürfte die Gewinnmarge in diesem Bereich stärker sinken als bislang vermutet, teilte der Mutterkonzern der Modekette Primark in London mit. Bisher hatte das Management mit einer Erholung bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres gerechnet.

Die steigenden Kosten wirken sich auch auf das Geschäft mit Billigklamotten aus. Zwar dürfte der Erlös der Tochter Primark in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres, das im Herbst endet, über dem Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 liegen. Die Marge sollte den Hochrechnungen zufolge im gesamten Geschäftsjahr aber mit rund zehn Prozent etwas niedriger liegen als bislang erhofft.

Dividende soll steigen


Im ersten Geschäftshalbjahr (per 5. März) kletterte der Konzernumsatz um ein Viertel auf fast 7,9 Milliarden britische Pfund (etwa 9,4 Milliarden Euro). Dabei profitierte AB Foods vor allem von der Wiedereröffnung vieler Primark-Filialen und einer Zunahme von Urlaubsreisen. Der bereinigte operative Gewinn verdoppelte sich nahezu auf 706 Millionen Pfund. Damit lägen die Kennziffern auf dem Vorkrisenniveau, sagte Konzernchef George Weston laut Mitteilung.

Das lag allen voran an der Modekette Primark, deren Betriebsergebnis von 43 Millionen auf 414 Millionen Pfund hochschoss. Allerdings hatten die Corona-Lockdowns und Zwangsschließungen ein Jahr zuvor das Primark-Geschäft stark gebremst. Als Zwischendividende will das Unternehmen 13,8 britische Pence pro Aktie zahlen. Das wäre mehr als doppelt so viel wie für den gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Börse Online Einschätzung zur Aktie von AB Foods


Trotz der Dividenden-Ankündigung sackt die Aktie von Associated British Foods am Dienstag um rund 5 Prozent auf 1.551 GBp ab und setzt damit die Talfahrt der vergangenen Monate fort. Der Londoner Kurs von AB Foods ist damit unter die Tiefstände aus 2020 gerutscht und notiert nun so tief wie zuletzt Anfang 2013. Im deutschen Handel beträgt der Anschlag am Dienstag ähnlich viel auf 18,70 Euro.

Da sich die Chartsituation mit dem Kursrutsch der vergangenen Wochen verschlechtert hat, rät Börse Online von einem Kauf der Briten-Aktie ab.

mmr mit rtr/dpa