Der Abschluss der Transaktion erfolge voraussichtlich bis Ende 2021 und unterliege behördlichen Genehmigungen. Dodge erwirtschaftete in den vergangenen zwölf Monaten mit rund 1500 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 600 Millionen Dollar und ist profitabel.
"Diese Transaktion wird die Bilanz von ABB weiter stärken", sagte der seit März 2020 amtierende Firmenchef Rosengren mit Blick auf seine erste größere Desinvestition zur Straffung des Angebots. Der Erlös aus dem Deal solle zur Finanzierung von organischem Wachstum und Zukäufen sowie für Dividenden verwendet werden. ABB rechnet mit einem Buchgewinn vor Steuern in Höhe von rund 2,2 Milliarden Dollar aus dem Verkauf des Bereichs. Gleichzeitig dürfte die Transaktion Steuerbelastungen im Umfang von rund 400 Dollar nach sich ziehen.
Die bei ABB unter der Bezeichnung Mechanical Power laufende Sparte produziert Wälzlager, Getriebe und Kraftübertragungskomponenten. Die über 140 Jahre alte Firma bediene vor allem Kunden aus den Branchen Bergbau, Zement, Logistik und Lebensmittel. Mit einer operative Marge (Ebita) von rund 23 Prozent ist die vor allem auf dem amerikanischen Kontinent tätige Gesellschaft deutlich gewinnträchtiger als ABB insgesamt. Zu den Interessenten für Dodge hatte Medienberichten zufolge auch der deutsch Industrie- und Autozulieferer Schaeffler gehört.
Die beiden Geschäfte ergänzten sich hervorragend, erklärte RBC-Chef Michael Hartnett. Dodge werde neue Angebote und neue Absatzmärkte einbringen. Das kombinierte Unternehmen werde über eine attraktive Marktposition in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Industrie verfügen. Für die Firma aus dem US-Bundesstaat Connecticut ist Dodge ein großer Brocken. RBC kommt auf einen Börsenwert von 5,2 Milliarden Dollar. ABB ist mit rund 70 Milliarden Franken ein Vielfaches größer.
Rosengren hat auch zwei weitere Bereiche ins Schaufenster gestellt: So könnten das Geschäft mit Ladetechnik für Elektroautos sowie das Turbolader-Geschäft im kommenden Jahr an die Börse kommen.
rtr