Mindestens 600 Millionen Euro aus den neu ausgegebenen Aktien sollen About You selbst zufließen. Die Einnahmen will das Unternehmen mit mehr als 30 Millionen Kunden mehrheitlich in das Wachstum sowie den Ausbau der technischen Infrastruktur stecken.
Für die Frankfurter Börse ist About You ein weiterer namhafter Zugang, nachdem in diesem Jahr schon der Linux-Softwareanbieter Suse, der Funkmasten-Betreiber Vantage Towers und der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 jeweils Milliardensummen bei Anlegern eingesammelt haben. Als nächstes dürfte der Online-Fahrradhändler Bike24 folgen, der seine Pläne am Montag öffentlich machte. Auch der nordbayerische Autozulieferer Novem, der Online-Brillenhändler Mister Spex und der Windparkbetreiber Blue Elephant haben Insidern zufolge ihre Emissionen für Juni oder Juli geplant.
"Der geplante Börsengang bietet uns die Möglichkeit, auf unserem starken Wachstum aufzubauen, um so den Einkaufsbummel weiter zu digitalisieren", sagte Firmenchef Tarek Müller. Neben dem Handelskonzern Otto ist auch der Finanzinvestor Heartland des dänischen Unternehmers Anders Holch Povlsen an dem vor sieben Jahren gegründeten Unternehmen About You beteiligt. Povlsen gehört die Firma Bestseller (Vero Moda, Jack&Jones, Vila) und er hat unter anderem auch in Zalando und Asos sowie den Bezahldienst Klarna investiert. Aus dem Bestand der bestehenden Eigentümer GFH, SevenVentures, GMPVC German Media Pool GmbH und der Fashion Media Pool wird die Mehrzuteilungsoption bei dem Börsengang von About You abgedeckt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr zu Ende Februar stiegen die Erlöse von About You um 57 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro und knackten damit erstmals die Umsatzmilliarde. Für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 peilt About You, das weiterhin rote Zahlen schreibt, ein Umsatzplus zwischen 40 und 50 Prozent an.
Bis zu 21,7 Prozent der Aktien sollen nach der Erstnotiz am 16. Juni an der Frankfurter Börse unter dem Handelskürzel "YOU" im Streubesitz sein. Die Aktien können von Dienstag an bis zum 14. Juni gezeichnet werden. Der Börsengang wird von Deutsche Bank, Goldman Sachs und JP Morgan organisiert.
rtr