Im Interview mit BÖRSE ONLINE verrät Fondsmanager Dr. Hendrik Leber, warum er Charlie Munger jetzt bei Value-Aktien widersprechen würde, auf welche besonderen Wetten er jetzt an der Börse setzt und warum der Standort Deutschland tatsächlich wieder attraktiv werden kann.
"Auch der Standort Deutschland könnte überraschen", sagt Gründer und Fondsmanager von Acatis, Dr. Hendrik Leber. Und Leber führt aus: "Die Überraschung wird sein, dass der Standort Deutschland wieder beliebt wird. Wir sehen es gerade mit der Pharma-Ansiedlung. Etwa der US-Pharma-Riese Eli Lilly will hier ein Werk bauen. Auch die Chip-Hersteller kommen plötzlich her." Und so sehe man aktuell, dass es Produzenten wieder Spaß mache, in Deutschland Firmen aufzubauen. "Das könnte vielleicht die dritte große Überraschung werden", sagt Hendrik Leber.
Dabei geht es Hendrik Leber nicht nur um die Börse, sondern auch um den Wirtschafts-Standort Deutschland. Doch entgegen vieler Erwartungen könnte dieser laut dem Experten 2024 erstaunlich gut laufen. Welche Überraschungen Hendrik Leber noch für 2024 erwartet und was aktuell seine Meinung zu Value-Aktien und Value-Investing ist, das erfahren Sie in diesem Video auf unserem Youtube-Kanal:
Hendrik Leber verrät neben den Börsen-Überraschungen 2024 auch, wie es mit Value-Aktien weitergeht
Denn Dr. Hendrik Leber investiert in seinem Acatis Datini Valueflex Fonds neben Bitcoin auch in viele Value-Aktien. Grundsätzlich ist Dr. Hendrik Leber mit seinen Zahlreichen Fonds bei Acatis stark bei Value-Aktien unterwegs. Und auch auf diesem Gebiet tut sich vieles. So sagt Hendrik Leber, auf die Zukunft der Value-Aktien angesprochen: "Das ist ein ganz spannendes Thema, das Sie ansprechen. Warren Buffets Kumpane Charlie Munger bezieht sich auf diese klassische Value-Lehre von Benjamin Graham. Also dem Lehrer von Warren Buffett, der damals Rezepte gefunden hat, wie man aus den Bilanzen günstige Aktien herausfiltern kann. Und dann finde ich meine billigen Aktien und das hat auch wirklich ein paar Jahre sehr gut funktioniert, weil die Börse damals noch sehr intransparent war. Denn die Informationen waren noch nicht so reichlich verfügbar wie heute. Und zum systematischen Ansatz konnte man wirklich gut in Value-Aktien investieren. Dann kam die Phase der Computerprogramme und der ETFs und damit verschwanden diese Effekte. Und das Interessante ist: Ich glaube, sie kommen wieder. Also ich würde dem Charlie Manger widersprechen. Denn bei den großen Aktien hat er wahrscheinlich recht. Ob ich die Nestle jetzt besser finde oder die Unilever oder wie auch immer, da komme ich als einzelner Investor nicht weit. Aber ich beobachte, dass die Börse immer stimmungsanfälliger wird, immer ineffizienter, dass das Research gerade bei kleinen Titeln abnimmt und dass ich plötzlich wieder Bewertungssystem finde, die ich hochinteressant finde."
Das gesamte Interview finden Sie hier auf unserem Youtube-Kanal namens BÖRSE ONLINE.