Seit der Corona-Pandemie erlebt die Fahrradbranche einen Boom wie nie zuvor. 2020 wurden in Deutschland nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbandes rund eine Million Räder mehr verkauft als im Jahr davor, eine Steigerung von rund 35 Prozent. Ob Mountainbikes, E-Bikes, Stadträder, Touren- oder Lastenfahrräder, alles was zwei Räder hat liegt im Trend. Denn Radfahren hält fit, schont das Klima und wird immer komfortabler. Denn in vielen Kommunen wird die Infrastruktur für Fahrräder stark ausgebaut.
Die Begeisterung ist kein regionales Phänomen. Branchenexperten gehen davon aus, dass der globale Velomarkt jährlich im Schnitt um 6,1 Prozent wächst. Treiber ist die Elektrifizierung der Drahtesel. In Europa wuchs der E-Bike-Markt im vergangenen Jahr um 23 Prozent. Bis 2030 soll die Zahl der E-Bikes in Europa von 3,7 Millionen im Jahr 2019 auf 17 Millionen steigen.
Das sind beste Aussichten für die Accell Group aus den Niederlanden. Der führende europäische Hersteller von Fahrrädern produziert in den Niederlanden, Deutschland, Finnland, Frankreich, Belgien und Ungarn. Die Fahrräder werden unter verschiedenen Marken wie zum Beispiel Ghost, Wonora-Staiger, Haibike, Batavus um nur einige zu nennen, vertrieben. 2020 verkaufte Accell 897000 Fahrräder rund um die Welt. 2020 kletterte der Umsatz um 16,7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Der Nettogewinn pro Aktie stieg auf 2,42 Euro. Im Vorjahr waren es gerade einmal zehn Cent. Besonders stark, mit einem Plus von 43 Prozent wuchs der Anteil der Lastenfahrräder. Bisher eine der kleinsten Sparten, dafür die mit den höchsten Wachstumschancen. Insgesamt erwartet Accell dass E-Bikes künftig mehr als die Hälfte zum Umsatz beitragen werden.
Wenn Accell Group am 23. Juli die Zahlen zum Halbjahr veröffentlich, könnten diese etwas unter den Erwartungen liegen. Denn es gab vor allem bei den Zulieferern von Komponenten Lieferschwierigkeiten. Doch Accell ist sicher, im zweiten Halbjahr wird alles wettgemacht. Es wird ein starkes Halbjahr.
Auf Sicht von einem Jahr hat sich der Aktienkurs mehr als verdoppelt. Im Juni erreichte die Notiz das Allzeithoch bei über 46 Euro. Seitdem konsolidiert der Kurs auf hohem Niveau. Die Bewertung lässt noch einiges an Spielraum. Dem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro steht eine Markkapitalisierung von 1,276 Milliarden gegenüber. Die Aktie ist für langfristig orientierte Anleger ein Basisinvestment in die Velo-Branche. Neben möglichen Kurschancen bieten die Niederländer eine Dividendenrendite von rund drei Prozent.
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Kursziel: 49,50 Euro
Stopp: 33,50 Euro