Seit Mitte Januar steht die Deutsche Bank wieder auf dem Kaufzettel von Anlegern. Die wiederholte Nachfrage im Bereich 23 / 23,50 Euro führte zu einer Bodenbildung der Aktie, was wiederum das Vertrauen weiterer Investoren geschürt haben dürfte. Nun ist das Papier aber wieder an einem Scheideweg angekommen: Käufe hielten bis an die 200-Tage-Linie bei aktuell 26,80 Euro an. Auf diesem Niveau werden wieder verstärkt Gewinne mitgenommen. Mit einem Abstand von mehr als 6,5 Prozent zu ihrem Monatsdurchschnittskurs (21-Tage-Linie) hat das Papier auch ein Niveau erreicht, auf dem in der Vergangenheit häufiger eine Atempause stattgefunden hat. Doch nach längeren Abwärtsbewegungen hat die Aktie sich auch schon 14 Prozent und mehr von ihrem Mittelwert nach oben abesetzt.
Schlaue Anleger haben nun zwei Optionen: Entweder sie nutzen die kurze Konsolidierung der Aktie, und bauen zwischen 25,50 und 25,80 Euro erste Positionen auf - falls ein Rückschlag die Kurse noch einmal soweit zurückkommen lässt. Stoppkurse für diese Spekulation sollten je nach Risikobereitschaft knapp unter einer der beiden nächstgelegenen Unterstützungen bei 24,70 oder 23,25 / 23,75 Euro liegen.
Zum Glück gibt es auch noch eine Alternative, falls die Kurse ohne größere Pause weiter durchstarten: Erfolgt ein Ausbruch über 26,90 Euro, wäre das ein Kaufsignal. Hier lagen Zwischenhochs im vergangenen Monat, die nun knapp über der 200-Tage-Linie als weiterer Orientierungspunkt für Gewinnmitnahmen dienen. Spätestens wenn die Aktie auch darüber hinaus noch gekauft wird, sollten alle Dämme brechen. Dann ist die nächste Zielzone bei 28,30 bis rund 30/31 Euro in kürzester Zeit erreicht. Hier können dann erste Gewinne mitgenommen werden. Mittelfristig hat die Aktie noch weitaus mehr Potenzial, Abweichungen von der 200-Tage-Linie nach oben von 15 bis 25 Prozent sind realistisch, das ergibt aus heutiger Sicht Kursziele bis 33, 50 Euro.
Wer mit größeren Hebel spekulieren will, kann sich das Turbo-Zertifikat der HSBC anschauen, das Kursbewegungen um den Faktor 8 verstärkt. Es verfällt unterhalb von 23 Euro wertlos, sollte also nur mit kleinen Einsätzen gehandelt werden. Es ermöglicht dafür aber auch eine Rendite von knapp 60 Prozent für den Fall, dass die Deutsche Bank die Untergrenze der nächsten Zielzone bei 28,30 Euro erreicht.
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.
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