Der US-Konzern ist Adidas beim Umsatz mit Fußball-Ausrüstung hart auf den Fersen. Beide Konzerne haben Millionensummen in die WM-Werbung gepumpt. Adidas hat auch den bisherigen Weltmeister Spanien unter Vertrag.

Im Duell der größten Sportausstatter um Aufmerksamkeit hat Adidas am Sonntag die weltweit wichtigste Werbearena fast für sich allein: Die drei Streifen des Konzerns, der als offizieller WM-Sponsor bereits mit seinem Matchball "Brazuca" und seiner Bandenwerbung ins Bild drängt, werden nun auch auf den Trikots und Shorts sämtlicher Spieler im Finale prangen. Allein bei den Schuhen muss sich Adidas die Reklamefläche teilen - so laufen die Deutschen Miroslav Klose und Jerome Boateng in Nike-Tretern auf, der Argentinier Sergio Agüero in Puma-Schuhen.

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NIKE RÜSTET BEI WM MEHR TEAMS AUS, ADIDAS DEN SIEGER

Der US-Ausrüster hatte sich in beiden Halbfinalspielen noch mit den Niederlanden und den Brasilianern Hoffnungen auf eine Endspiel-Teilnahme gemacht, wird nun aber lediglich im Match um den dritten Platz noch einmal mit seinem bogenförmigen "Swoosh"-Logo das Feld beherrschen. Nike hatte sich während der WM damit gebrüstet, mit zehn Mannschaften erstmals mehr Teams unter Vertrag zu haben als Adidas. Der deutsche Hersteller hatte neun Mannschaften ins Rennen geschickt, der wesentlich kleinere Branchendritte Puma immerhin acht.

In der Branche führt Nike mit einem Jahresumsatz von umgerechnet 20 Milliarden Euro, gefolgt von Adidas mit 15 Milliarden und Puma mit drei Milliarden Euro. Wer von den beiden Platzhirschen aber das größere Geschäft mit dem Fußballsport macht, ist nicht mehr so eindeutig wie bisher. Dem Konzern aus Herzogenaurach sollen Bälle, Trikots und Schuhe im WM-Jahr die Rekordsumme von mindestens zwei Milliarden Euro in die Kassen spülen. "Adidas ist die klare Nummer eins im gesamten Fußballmarkt", gab Hainer als vorläufige WM-Bilanz aus.

Allerdings meldete Nike-Boss Mark Parker jüngst Summen, die in eine ähnliche Größenordnung vorstoßen: 2,3 Milliarden Dollar haben die Amerikaner in ihrer Fußballsparte im vergangenen Geschäftsjahr erlöst, das zwar anders als bei Adidas bis Mai und damit weit in die umsatzträchtige WM-Verkaufssaison reicht. Jedoch kommen Parker zufolge einige hundert Millionen Dollar für Kleidung hinzu, die Nike separat abrechnet. Allein das ergibt in Euro zusammen rund zwei Milliarden. Und im angelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 erwartet Parker im Fußballgeschäft erneut um die 20 Prozent Wachstum.

Reuters