Die Adidas-Papiere rutschten am Mittwoch um 2,97 Prozent auf 80,92 Euro ab und waren damit Schlusslicht im Dax (DAX). Das deutsche Leitbarometer gab um 0,49 Prozent nach.

    "Der Ausblick für den Nettogewinn liegt deutlich unter den Analystenerwartungen und enttäuscht", begründete ein Händler das Kursminus. Allerdings spielten hierbei Währungseffekte wie erwartet eine wichtige Rolle. Schon bei den letzten Zahlenvorlagen habe das Papier zunächst negativ reagiert und dann zugelegt, so dass auch diesmal die Nachhaltigkeit der Kursverluste abzuwarten bleibe. Nahezu alle Analysten, die sich zu Adidas äußerten, stellten auf die hohen Wechselkursbelastungen ab. Markus Glockenmeier etwa von der Essener National-Bank bemängelte, dass es Adidas nicht gelinge, diese einzudämmen.

ANALYSTEN ENTTÄUSCHT - ZIELE FÜR 2015 KAUM ERREICHBAR

    Der von negativen Währungseffekten getrübte Ausblick auf 2014 liege klar unter den Marktprognosen, dies belaste den Aktienkurs, hatte Analyst Herbert Sturm von der DZ Bank bereits in einer frühen Reaktion auf die Zahlen geschrieben. Die Gewinnziffern des Sportkonzerns seien hingegen ohne Goodwill-Abschreibungen im Rahmen der Erwartungen ausgefallen.

    William Mack von S&P Capital IQ senkte seine Umsatz- und Gewinnschätzungen für die Herzogenauracher. Er begründete dies ebenfalls mit dem jüngst beschleunigten Wertverfall wichtiger Währungen wie dem russischen Rubel und dem brasilianischen Real im Vergleich zum Euro. Baader-Bank-Analyst Volker Bosse ging in seinem Kommentar noch weiter: Die Ziele für 2015 schienen angesichts der Margenprognose für das laufende Jahr kaum noch erreichbar.

POSITIVE TÖNE DAZWISCHEN

    Doch zwischen die negativen Kommentare mischten sich auch positive Töne. So lobte Ingbert Faust von Equinet die hohe Umsatzdynamik von Adidas im vierten Quartal. Und Christian Schwenkenbecher von Hauck & Aufhäuser schrieb, der Sportartikelhersteller sei rein aus fundamentaler Sicht in einer guten Verfassung. Anleger sollten überdies von weiteren Dividendenerhöhungen profitieren. Julia Siekmann von der NordLB nannte die Bruttomargenentwicklung überzeugend. Sie sieht Adidas für die Fußball-WM mit einer komfortablen Produktpalette gut positioniert, um weitere Marktanteile zu gewinnen.

dpa-AFX

Einschätzung der Redaktion

Währungseffekte belasten gegenwärtig den Konzerngewinn von Adidas und damit auch den Aktienkurs. Langfristig orientierte Anleger sollten sich davon nicht verunsichern lassen. Währungsschwankungen gehören zum Geschäft eines globalen Konzerns und sollten sich auf lange Sicht ausgleichen. Adidas bleibt ein attraktiver Wachstumswert. Kaufen. Sven Parplies.