"Unser Konzern hatte ein solides drittes Quartal mit beschleunigten Wachstumsraten in vielen wichtigen Märkten und Kategorien", erklärte Konzernchef Herbert Hainer. Relativiert werden die Quartalszahlen durch die Gewinnwarnung im Sommer, die die Erwartungen deutlich gedrückt hatte. Nach neun Monaten liegt der Nettogewinn des Dax-Konzerns mit 630 Millionen Euro mehr als 20 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Profitiert hat Adidas mit seiner Kernmarke vor allem von Zuwächsen beim Fußballgeschäft und im Bereich Running. Größter Schwachpunkt bleibt Nordamerika. In den USA, dem wichtigsten Sportartikelmarkt der Welt, ist Adidas nur Mitläufer. Die Franken haben ihr US-Geschäft komplett neu aufgestellt, schnelle Erfolge aber sind nicht erkennbar. Nach neun Monaten liegt der Umsatz in Nordamerika zehn Prozent unter Vorjahr. Noch schlechter sieht es bei der Golfsparte TaylorMade aus. Dort schrumpfte der Umsatz in den ersten neun Monaten um mehr als 30 Prozent. Die Nachfrage nach Schlägern, Bällen und Kleidung ist branchenweit eingebrochen. Schlechtes Wetter, aber wohl auch mangelndes Interesse junger Kunden an der Sportart belasten.
Negativ zu Buche schlagen zudem Währungseffekte, vor allem der anhaltend schwache russische Rubel. Laut Adidas haben Währungseffekte den Konzern in den ersten neun Monaten des Jahres 550 Millionen Euro Umsatz gekostet. "Wir restrukturieren und stabilisieren TaylorMade-adidas Golf, wir passen unsere Geschäftstätigkeit in Russland/GUS an und wir intensivieren unser Bestreben, in den USA auf einen dynamischen Wachstumspfad zurückzukehren", so Hainer.
An der Börse kamen die neuen Geschäftszahlen von Adidas gut an. Die Aktie legte mehr als fünf Prozent zu. Auch das relativiert sich allerdings durch die schlechte Gesamtjahresperformance. Kursfantasie zieht das Papier derzeit vor allem aus möglichen Attacken aktiver Investoren und weiteren Einschnitten. Das jetzt anlaufende Aktienrückkaufprogramm darf nur der erste Schritt sein.
Weiterhin Kaufen.
Ziel: 70 Euro, Stopp 49