Ausgangssituation und Signal



Der Aktienkurs der Adidas-Aktie geht schwach in den Handel und fällt in der ersten halben Handelsstunde um 2,6 Prozent. Damit notieren die Adidas-Titel knapp neun Prozent unterhalb ihres bisherigen Allzeithochs von 296,75 Euro; dieses wurde erst in der Vorwoche markiert. Rückblick: Anfang August kam es zu einem kräftigen Sprung über die Kurslinie von 290 Euro (roter Pfeil im Tageschart). Ein Sprung, der sich im Nachgang als Fehlausbruch herausstellte. Trotz kräftiger weißer Tageskerze vom 1. August ging dieser Ausbruch mit nur geringen Umsätzen einher, was zur Vorsicht mahnte. Zwischenzeitlich wurde die 21-Tagelinie (grüne Kurve) nach unten durchbrochen und der kurzfristige Aufwärtstrend steht zur Debatte.

Am Donnerstag hat Adidas seine Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal präsentiert. Im zweiten Quartal blieben Umsatz und Gewinn leicht hinter den Analystenerwartungen zurück - der weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern Adidas ist wegen Engpässen bei der Beschaffung von Textilien in Asien wie befürchtet langsamer gewachsen.


Die Charts im Detail



Langfristig betrachtet ist der Aufwärtstrend weiterhin voll intakt. Und dieser Aufwärtstrend verläuft steiler, als Chartisten lieb sein könnte. Denn der Abstand zwischen 200-Tagelinie (blaue Kurve) und Aktienkurs liegt noch immer bei ambitionierten 17 Prozent; hiervon zeugt die Grafik unterhalb des Wochencharts. Rückblickend ist dies eine Größe, die zur Umsicht mahnt: Der Aktienkurs von Adidas gilt als noch immer als leicht überkauft, wenn auch nicht mehr so intensiv wie Anfang August während des Allzeithochs.

Dies spräche jetzt für eine Fortsetzung der Konsolidierung / Korrektur. Dabei gelten die Marken um 264,30 Euro sowie um 227 Euro (= 200 Tagelinie) als relativ solide Unterstützungen. Auf der Oberseite gilt das bisherige Allzeithoch bei 296,75 Euro als Widerstand.

Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Adidas: Halten. Grundsätzlich ein grundsolider Wert, gerade auch für langfristig orientierte Anleger. Die vergangene Kursrallye jedoch hat den Titel stark überkauft werden lassen. Anleger sollten eine Konsolidierung / Korrektur abwarten, bis sich der Abstand zwischen 200-Tagelinie und Aktienkurs wieder auf ein gesundes Maß eingependelt hat. im Falle einer heftigeren Korrektur im Bereich der 200-Tagelinie (~230 Euro) aufstocken.

Nächste Widerstände: 281,00 Euro (21-Tagelinie) und 296,75 Euro (Allzeithoch)
Nächste Unterstützungen: 262,20 Euro und 227,00 Euro (200-Tagelinie)


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.

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