Dank Zuwächsen in Europa und China stieg der Konzernumsatz unerwartet stark um sechs Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Wachstumstreiber war die Kernmarke Adidas mit Ausrüstungen für den Leistungssport. Die Anleger feierten den Zwischenbericht an der Börse: Die Adidas-Aktien zählten am Morgen mit einem Plus von 4,3 Prozent zu den größten Dax-Gewinnern.

Der Wertverlust ausländischer Währungen und die Probleme auf den wichtigen Märkten Nordamerika und Russland lasten schwer auf dem weltweit zweitgrößten Sportausrüster, der im Rennen gegen den Branchenprimus Nike zuletzt immer weiter zurückfiel. Vor allem im Geschäft mit Golfausrüstungen hat sich Adidas verkalkuliert. Als Marktführer in diesem Segment trifft die Deutschen besonders hart, dass die Amerikaner immer seltener den Schläger schwingen. Der Umsatz der Marke TaylorMade-adidas Golf brach im dritten Quartal um 34 Prozent ein und drückte die Erlöse in Nordamerika um zwei Prozent auf 801 Millionen Euro.

Doch nicht nur in den USA musste Adidas Ware mit Preisnachlässen losschlagen, sondern auch in Russland. Damit blieb für den Konzern weniger Geld hängen, die Bruttomarge sank um 1,9 Prozentpunkte auf 47,4 Prozent. Vorstandschef Herbert Hainer bestätigte zwar seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr, schraubte aber das Ziel für die Bruttomarge auf 48,0 bis 48,5 Prozent zurück. Bisher hatte er einen Wert zwischen 48,5 und 49,0 Prozent angepeilt. DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm lobte allerdings, dass Adidas damit immerhin seine Lager zu einem großen Teil geräumt habe.

Im kommenden Jahr erwartet Hainer eine abflauende Umsatzdynamik. Während die Erlöse 2014 währungsbereinigt um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz wachsen sollen, rechnet Hainer 2015 lediglich mit einem mittleren einstelligen Wachstum. Der Vorstandschef, der bis 2017 einen Nachfolger aufbauen und sich dann zurückziehen will, kündigte nun die Vorstellung der künftigen Strategie für März 2015 an. Hainer will Adidas selbst aus der Misere ziehen und stützt sich dabei besonders auf die Vorstandsmitglieder Eric Liedtke und Roland Auschel. Beide werden als Favoriten für Hainers Nachfolge gehandelt.

Reuters