Adidas-Aktie, Symrise und Co.: Wo die Insider kaufen
· Börse Online RedaktionIgor Landau, der Aufsichtsratsvorsitzende von adidas, erwies sich dabei als besonders mutig und nutzte den im Herbst zu beobachtenden Kurssturz der adidas-Aktie vom Rekordhoch bei 160 Euro auf 133 Euro und investierte kräftig. So erwarb er am 11. November, verteilt über fünf unterschiedliche Handelssysteme, 20.000 adidas-Aktien im Gesamtvolumen von über 2,6 Millionen Euro. Der letzte Aktienkauf einer Führungsperson war übrigens vor zwei Jahren getätigt worden. Damals kaufte Aufsichtsratsmitglied Willi Schwerdtle 1.615 adidas-Aktien und bezahlte hierfür über 97.000 Euro. Kein schlechtes Geschäft, schließlich hat sich das Aktienpaket mittlerweile auf über 226.000 Euro verteuert.
Anfang November meldete der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach für das dritte Quartal kräftiges Wachstum. So haben die diesjährigen Sportereignisse (Fußball-Europameisterschaft und Olympischen Spiele) die Konzernkassen klingeln lassen, wobei aber auch modische Lifestyle-Produkte gefragt waren. Während sich in den Monaten Juli bis September der Umsatz um knapp 14 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro erhöht hat, war beim Gewinn aus fortgeführtem Geschäft ein Plus in Höhe von rund 15 Prozent auf 387 Millionen Euro registriert worden. Weil die Erwartungen von Anlegern und Analysten aber nicht übertroffen wurden, setzten markante Gewinnmitnahmen ein, die mittlerweile wieder ausgelaufen sind.
Aus charttechnischer Sicht hat die adidas-Aktie in den vergangenen Wochen zwar ihren kurzfristigen Aufwärtstrendkanal verletzt, der langfristige Aufwärtstrend blieb jedoch weiterhin intakt. Dies lässt sich auch an der steil nach oben verlaufenden 200-Tage-Linie ablesen, die aktuell bei 128 Euro verläuft und bislang nicht gefährdet war. Sollte sich die allgemeine Marktlage nicht spürbar eintrüben, stehen die Chancen gut, dass bei adidas derzeit lediglich eine ganz normale technische Korrektur zu beobachten ist. Im November lieferte zudem der Relative-Stärke-Index mit dem Überwinden der Marke von 30 Prozent ein klares Kaufsignal.
Auf Seite 2: Symrise - Vorstandschef Bertram in Kauflaune
Auch bei dem MDAX-Unternehmen Symrise ist eine Führungsperson auf den Geschmack gekommen und hat das reduzierte Kursniveau genutzt, um Aktien des Duft- und Aromastoffherstellers zu erwerben. Hier wurde Unternehmenschef Heinz-Jürgen Bertram aktiv und investierte im Zuge von vier Transaktionen insgesamt mehr als 220.000 Euro in Symrise-Aktien. Bei der Präsentation des Neunmonatsberichts gab sich Bertram zuversichtlich und meinte: "Nach dem dynamischen Geschäftsausbau und dem kräftigen profitablen Wachstum in den ersten neun Monaten sehen wir dem Endspurt 2016 optimistisch entgegen. Wir bekräftigen unseren Anspruch für 2016, schneller als der Markt zuzulegen, hochprofitabel zu wirtschaften und damit weiterhin zu den Branchenvorreitern zu zählen." Diesen Optimismus untermauerte er und stockte vom 10. bis 21. November seine Aktienposition um 4.000 Titel auf.
Unter charttechnischen Aspekten sieht die Symrise-Aktie derzeit extrem interessant aus. Im Bereich von 55 Euro verläuft nämliche eine massive Unterstützungszone. Sollte sie markant verletzt werden, droht chartinduzierter Verkaufsdruck bis in den Bereich von 52 Euro. Hier drehte nämlich die Symrise-Aktie im Spätsommer 2015 nach oben. Zusätzliche Spannung generiert der Timingindikator Relative-Stärke-Index, der sich aktuell auf Tuchfühlung mit der Marke von 30 Prozent befindet. Ein diesbezügliches Kaufsignal wurde bislang aber noch nicht generiert.
Auf Seite 3: Bilfinger-Duo zeigt sich zuversichtlich
Bei Bilfinger haben zwei von drei Vorständen Aktien des von ihnen geführten Unternehmens gekauft. Dabei handelte es sich um den Vorstandsvorsitzenden Tom Blades, der Mitte des Monats für 5.000 Titel über 174.000 Euro bezahlt hat. Besonders interessant: Auch der Finanzvorstand Klaus Patzak scheint von den Perspektiven der Gesellschaft überzeugt zu sein und folgte dem obersten Unternehmenslenker. Seine Risikobereitschaft fiel allerdings etwas geringer aus. Er orderte 3.000 Aktien mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 102.000 Euro. Angesichts eines aktuellen Aktienkurses von über 35 Euro liegen beide bereits leicht in der Gewinnzone.
Zum Autor:
Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.