Rückblende Sommer 2014: Nach einer völlig überraschenden Gewinnwarnung brach die Adidas-Aktie massiv ein. Kaum ein Börsianer gab mehr einen Pfifferling auf die Anteilscheine des zweitgrößten Sportartikelherstellers der Welt hinter dem US-Konzern Nike. In der Tat brachte die Aktie bis Ende 2014 nicht mehr viel zustande und schloss das Jahr mit einem Minus von fast 38 Prozent als schlechtester DAX-Wert ab. 2015 zeigte sich dann das umgekehrte Bild: Das Unternehmen schaffte ein stürmisches Comeback mit sprudelnden Umsätzen und Gewinnen, überzeugte Anleger von seiner Strategie und gewann auf diese Weise das Vertrauen des Kapitalmarkts zurück. Der Wiederaufstieg wurde mit einem Kursplus von 56 Prozent belohnt - Spitze im DAX.

Doch nun steht der Titel am Scheideweg. Noch vor wenigen Wochen, im Dezember, markierte er mit 94,50 Euro ein neues Allzeithoch. "Der damit verbundene Ausbruch über die alte Bestmarke aus dem Januar 2014 bei 93,22 Euro erwies sich jedoch als Fehlausbruch", konstatieren die technischen Analysten der Commerzbank. Die Experten erkennen im Chart der DAX-Aktie eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation - ein Indikator für fallende Kurse. "Mit dem Break unter die entsprechende Nackenlinie wurde das Muster bestätigt", so die Analysten.

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Fundamentaler Rückenwind



Aus fundamentaler Sicht besteht jedoch Anlass zur Hoffnung. Gleich zu Jahresbeginn ließ Adidas-Chef Herbert Hainer den Kapitalmarkt wissen, dass der Konzern in China so viel abgesetzt hat wie noch nie - und das trotz der wirtschaftlichen Probleme dort. "In China werden wir 2015 einen Umsatzrekord von mehr als zwei Milliarden Euro aufstellen", sagte Hainer der "Süddeutschen Zeitung". Auch für das laufende Jahr gibt sich der Firmenlenker optimistisch. Hainer plant für 2016 mit einem deutlichen Plus bei Umsatz und Gewinn. Die Orderbücher für das erste Halbjahr seien voll, so der Vorstandsvorsitzende. "Als Konzern planen wir wieder ein deutliches Plus bei Umsatz und Gewinn." Helfen dürften dabei die anstehenden sportlichen Großereignisse: Im Juni und Juli findet die Fußballeuropameisterschaft statt. Im August folgen die Olympischen Sommerspiele.

Die Antwort auf das Spannungsfeld, in dem sich die Aktie befindet, ist ein Bonuszertifikat der Deutschen Bank. Das Papier hat keine Obergrenze (Cap) , es partizipiert also vollständig an möglichen Gewinnen der Aktie. Zudem erfolgt eine Rückzahlung zu mindestens 90 Euro, sofern die Adidas-Aktie bis zum Ende der Laufzeit niemals unter 70 Euro fällt. Auf aktueller Kursbasis entspricht das einem Seitwärtsertrag von 6,2 Prozent.

Das Zertifikat ermöglicht die Partizipation an steigenden Kursen, bietet aber auch bei leicht fallenden Kursen einen Sicherheitspuffer. Sollte die Barriere verletzt werden, orientiert sich die Rückzahlung am Aktienkurs. Auch hohe Verluste können dann die Folge sein.