Nach enttäuschenden Quartalszahlen der Konkurrenz wird die Aktie des Bekleidungsherstellers nach unten gedrückt. Wie sollten Anleger reagieren?
Für den Konzern Adidas und seine Aktie geht eine turbulente Woche zu Ende. Nach einer mehr als 70-jährigen Partnerschaft mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) wird ab 2027 der US-Konkurrent Nike die Fußballer mit seiner Sportbekleidung ausrüsten. Das Unternehmen wurde von dem Wechsel zudem offenbar überrascht, wie die dpa mitteilte. Und zu allem Überfluss ist es auch Nike, das zum Ende der Woche bei Adidas für einen Kursrutsch sorgte.
Die Amerikaner hatten zuvor ihre Aktionäre auf eine triste Umsatzentwicklung eingestellt. Die Erlöse dürften im ersten Halbjahr des kommenden Geschäftsjahres 2024/25 im niedrigen einstelligen Prozentbereich fallen, wie Finanzchef Matthew Friend am Donnerstag im Rahmen eines Berichts zu den aktuellen Drittquartalszahlen mitteilte. Die Aktie fiel in der Folge zwischenzeitlich vorbörslich auf Dollarbasis um mehr als sechs Prozent. Dabei ignorierten Anleger offensichtlich ein für das Gesamtjahr 2024/25 angepeiltes Erlösplus als auch die besser als gedachte Entwicklung im abgelaufenen Quartal.
Durch den Kursrutsch und vorsichtigen Ausblick von Nike gerieten in der Folge dann auch die Papiere von Adidas und ebenso Puma unter Druck und verloren im vorbörslichen Handel auf Tradegate zwischenzeitlich jeweils über drei Prozent und konnten sich danach wieder etwas erholen. Im frühen Xetra-Handel fielen die Aktien von Adidas dann um 1,29 und die von Puma um 2,11 Prozent.
Was sollten Anleger jetzt tun?
Auf die Entwicklungen unmittelbar reagiert hat unter anderem das Analysehaus Jefferies, das seine Einstufung für Adidas auf „Hold“ mit einem Kursziel von 185 Euro beließ. Die gesenkte Umsatzprognose von Nike ließen gemischte Rückschlüsse für die europäischen Wettbewerber zu, schrieb Analyst Kevin Grundy in einer am Freitag erschienenen Studie. Zwar seien die Fortschritte bei den Lagerbeständen gut, man dürfe aber das Risiko von ansteigenden Investitionen in der Branche aber nicht außer Acht lassen.
Die US-Bank JPMorgan stufte die Aktie von Adidas dagegen weiterhin mit „Overweight“ und einem Kursziel von 227 Euro ein. Der Einfluss der Nike-Zahlen auf den Aktienkurs solle sich in Grenzen halten, schrieb Analystin Olivia Townsend in einer Studie von Freitag. Sie sehe jede Kursschwäche bei den Deutschen als Kaufchance.
Mit Material von dpa-AFX
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