Gestützt wurde der Dax mit seinen zahlreichen Exportwerten zudem durch einen schwächeren Euro. Spekulationen auf eine baldige Zinswende in den USA drückte die Gemeinschaftswährung mit 1,0834 Dollar zeitweise auf den tiefsten Stand seit dreieinhalb Monaten. US-Notenbank-Chefin Janet Yellen hatte am Mittwoch vor einem Kongressausschuss betont, eine Zinsanhebung im Dezember sei durchaus im Bereich des Möglichen. Die Wirtschaft laufe gut, höhere Zinsen seien daher gerechtfertigt, falls die Datenlage es hergebe.
AUSSICHT AUF BALDIGE US-ZINSWENDE VERUNSICHERT AKTIENANLEGER
An den Aktienmärkten wird die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik kritisch gesehen. Die US-Notenbank hatte mit ihrer Nullzinspolitik in den vergangenen Jahren mit dafür gesorgt, dass die Börsen von Rekord zu Rekord eilen konnten. Mit der Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik muss die Wirtschaft künftig auch ohne größere Hilfestellung der Fed auskommen.
Neben Adidas sorgten auch HeidelbergCement für Zukäufe im Dax. Die Hoffnung auf höhere Synergieeffekte beim Zusammenschluss mit dem italienischen Zementhersteller Italcementi trieben die Aktien um mehr als drei Prozent in die Höhe. Auf der Verliererseite setzten Volkswagen nach den eingestandenen Mängeln im Abgasskandal ihre Talfahrt fort und gaben in der Spitze 3,4 Prozent nach. Am Vortag waren sie bereits um 9,5 Prozent in die Tiefe gerauscht.
RHEINMETALL PUNKTEN MIT OPTIMISTISCHEM AUSBLICK
Im MDax kam die leichte Anhebung der Jahresziele von Rheinmetall gut an. Die Aktien kletterten um bis zu 8,1 Prozent auf ein Vier-Jahres-Hoch von 60,84 Euro. Die Analysten von Equinet zeigten sich besonders von der Erholung im Rüstungsgeschäft im dritten Quartal beeindruckt. "Das war eindeutig eine positive Überraschung." Die Restrukturierung des Bereiches trage schneller Früchte als gedacht. In den Keller ging es dagegen für Brenntag, die um mehr als elf Prozent einbrachen. Der weltgrößte Chemikalienhändler ist wegen einer Gewinnwarnung bei den Anlegern in Ungnade gefallen.
Reuters