Dank Zuwächsen von mehr als 30 Prozent im Internet-Handel dämpfte Nike die Einbußen im stationären Handel ab. Von Ende Januar an waren zeitweise drei Viertel der Sportartikel-Läden in China geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Inzwischen seien 80 Prozent wieder offen, erklärte Nike. Der Weltmarktführer erwartet für das laufende vierte Quartal (März bis Mai) in China stabile Umsätze.

"In Zeiten wie diesen werden starke Marken noch stärker", sagte der neue Nike-Chef John Donahoe. "Nachdem wir den Beginn einer Erholung in China sehen, ist niemand besser gerüstet für das gegenwärtige Klima als Nike." Allerdings sind nun alle Nike-Läden in Europa und Nordamerika - wie auch bei den Konkurrenten Adidas und Puma - geschlossen, weil nun dort die Virus-Pandemie grassiert. Eine Prognose für die weitere Entwicklung des Geschäfts wollte Donahoe deshalb nicht abgeben. Er setzt aber weiter auf den Online-Verkauf, der im vergangenen Jahr rund ein Zehntel des Umsatzes ausmachte und im dritten Quartal weltweit um 36 Prozent anzog.

Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 847 Millionen (Vorjahr: 1,1 Milliarden) Dollar. Grund für den Rückgang um 23 Prozent war neben den Folgen der Ladenschließungen in China die Umstellung auf ein Händlermodell in Südamerika, die eine Rückstellung von 400 Millionen Dollar für künftig zu erwartende Wechselkursschwankungen erforderte. Der Gewinn fiel aber höher aus als Analysten gedacht hatten. China ist für die Sportbranche nicht nur einer der größten, sondern dank hoher Margen auch der lukrativste Markt. Die Bruttomarge ging im dritten Quartal auf 44,3 von 45,1 Prozent zurück. Die Zahlen trieben die Nike-Aktie nachbörslich um elf Prozent nach oben.

rtr