Adidas: Einen Gang höher geschaltet
Raus aus dem Schatten von Nike, das
wollen die Herzogenauracher schon
lange. Und doch schaffte es der US-Konzern
2014 wieder, Adidas mit einem Umsatzplus
von zehn Prozent zu überflügeln.
Jedoch könnte das Schnee von gestern
sein, denn die Deutschen drücken
auf die Wachstumstube. Einen kleinen
Einblick gaben sie jüngst auf einer Investorenveranstaltung.
Dort gab Adidas Details
zur Strategie "Creating the New" für
die Kategorien Fußball, Running und Originals
bekannt. Der Umsatz bei Laufschuhen
soll sich bis 2020 verdoppeln, die
Lifestyle-Marke Originals um 50 Prozent
zulegen. Auch beim Fußballgeschäft gibt
der Konzern weiter Gas. Zwischen 2015
und 2020 rechnet Adidas mit einem jährlichen
Erlösplus im mittleren einstelligen
Prozentbereich. Dies würde bedeuten,
dass Adidas schneller wächst als der Gesamtmarkt.
Die mittelfristigen
Ziele dürften dem
DAX-Titel positive Impulse
bescheren. CI
Wacker Chemie: Kursdelle zum Einstieg nutzen
Beim Spezialchemiekonzern Wacker
Chemie dreht sich das Personalkarussell.
Nach der Abtrennung des schwankungsanfälligen
Halbleitergeschäfts rückt der
Chef der Siliziumsparte, Christian Hartel,
in die Vorstandsebene auf. Dies unterstreicht
die künftige Ausrichtung des
Konzerns. Zudem übernimmt am 1. November
Tobias Ohler das Finanzressort
von Joachim Rauhut. Dieser darf gleich
mit einem Geldregen aus dem erfolgreichen
Siltronic-Börsengang in seine fünfjährige
Amtszeit starten. Doch zuletzt
konnte weder die nach dem ersten Quartal
angehobene Umsatzprognose noch
das IPO der Tochter für Beifall an der
Börse sorgen. Der MDAX-Titel verlor peu
à peu an Wert. Doch könnten sich Investoren
bald wieder auf die Chancen, die in
der "neuen" Firma Wacker stecken, besinnen.
Wir empfehlen, das ermäßigte
Niveau zum Einstieg zu nutzen.
Den Stoppkurs nehmen
wir von 95 auf 85
Euro zurück. CI
Gilead Sciences: Bei den Biotechs eine Klasse für sich
Milliardenumsätze mit neu zugelassenen
Medikamenten, hochprofitabel und
obendrein noch günstig bewertet: Das
weltweit größte Biotechunternehmen liefert
zahlreiche Kaufargumente und bietet
mit dem aktuellen Kursrücksetzer eine
gute Einstiegschance. Größter Gewinntreiber
bei Gilead Sciences sind die beiden
Hepatitis-C-Arzneimittel Sovaldi und
Harvoni, die allein im ersten Quartal
2015 rund 4,6 Milliarden US-Dollar erlösten.
Mit der gerade erfolgten Zulassung
der beiden Heilmittel in Japan, wo jährlich
350 000 neue Fälle von Hepatitis C
diagnostiziert werden, erschließt Gilead
einen neuen Markt. Zudem hat der Konzern
die zwei meistverkauften Medikamente
in der Aids-Therapie im Portfolio.
Die Megaseller bescherten Gilead bei der
Umsatzrendite zuletzt einen Topwert von
57 Prozent. Der Cashflow aus den Einnahmen
bietet jede Menge Spielraum
für Zukäufe. Wir
ziehen Stopp- und Zielkurs
nach. SRI
Clariant: Schlankheitskur weckt die Übernahmelust
Weniger Sparten, höhere Margen -
unter diesen Vorgaben hat Clariant in den
vergangenen Jahren seinen Umbau vorangetrieben.
Mit Produkten wie Kathodenmaterial
für Batteriehersteller in der
Autoindustrie hat sich der Schweizer Spezialchemiekonzern
in Marktnischen etabliert.
Zugleich wurden Produktionsprozesse
auf höhere Effizenz getrimmt. Bei
den Absatzmärkten glänzten zuletzt
Schwellenländer wie China und Indien,
während Europa und die USA nur moderate
Wachstumsraten verzeichneten. Der
starke Schweizer Franken und die Abwertung
von Lagerbeständen gaben den
Ausschlag, dass die operative Marge im
ersten Quartal bei 14 Prozent stagnierte.
Mittelfristig hat sich Clariant hier einen
Korridor von 16 bis 19 Prozent zum Ziel
gesetzt. Zudem gilt das Schweizer Unternehmen
in Branchenkreisen als heißer
Übernahmekandidat. Kaufenswert
ist die im Branchenvergleich
günstige
Aktie allemal. SRI
Templeton Growth: Solider Klassiker mit breiter Streuung
Der Templeton Growth ist einer der bekanntesten
Fonds der Welt und ein Aushängeschild
der Gesellschaft Franklin
Templeton. Fondsmanager Norman
Boersma
sucht weltweit nach stark unterbewerteten
Aktien - der Name des Fonds
darf also nicht darüber hinwegtäuschen,
dass Boersma eine lupenreine Value-Strategie
verfolgt. Mit großen Positionen in
Pharma-, Konsum- und Telekomaktien
wie Roche, Pfizer, Comcast und Tesco legt
er einerseits konservativ an. Andererseits
setzt der Manager auch auf riskantere
Branchen wie Finanzwerte. Jüngst stieg
er gar beim brasilianischen Ölkonzern
Petrobras ein, der aufgrund eines Korruptionsskandals
günstig bewertet ist.
Manche Wetten gingen zuletzt aber nicht
auf, der Fonds liegt auf Jahressicht hinter
dem Vergleichsindex MSCI World. Langfristig
hingegen ist die Wertentwicklung
mit mehr als 85 Prozent
Plus in fünf Jahren klar
überdurchschnittlich.
AS
VStoxx: Eine renditestarke Absicherung
Immer wenn an der Börse die Kurse
stärker unter Druck geraten, geht die Volatilität
nach oben. Inzwischen gibt es ein
wunderbares Instrument, davon zu profitieren:
die VStoxx-Mini-Future-Capped-
Calls von Société Générale. Und da sich
im langjährigen Vergleich der September
als besonders anfällig für Korrekturen gezeigt
hat, drängt sich eine Spekulation
auf den VStoxx-September-Future geradezu
auf. Aktuell notiert dieser um die
23 Punkte. Der ausgewählte Capped-Call
weist eine Obergrenze bei 20 Punkten
auf. Notiert der VStoxx am 16. September
zumindest auf diesem Niveau, dann wird
der Kurs des Scheins von aktuell 1,83
Euro um 37 Prozent auf 2,50 Euro steigen.
Angesichts einer Basis bei 17,50
Punkten endet man erst im Minus, wenn
der Basiswert am Bewertungstag bei weniger
als 19,33 Punkten notiert. Eine
höchst interessante Spekulation,
die zudem zur Absicherung
von Aktienbeständen
dienen kann. SM