"Mögliche strategische Alternativen schließen sowohl einen Verkauf von Reebok als auch den Verbleib im Unternehmen ein", teilte der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt am Montag in Herzogenaurach mit. Reebok gilt schon seit längerem als Wackelkandidat, auch wenn der Neupositionierung als Fitness-Marke und die Sanierung in den vergangenen vier Jahren langsam Früchte trägt.
Insidern zufolge hat Adidas bereits die US-Investmentbank JP Morgan angeheuert, um Ausschau nach Interessenten für Reebok zu halten. Einen Käufer dürfte Rorsted im März aber noch nicht präsentieren können. Er hatte schon im Frühjahr offengelassen, ob die für 3,1 Milliarden Euro erworbene US-Marke künftig noch eine Rolle bei Adidas spielen werde. "In der neuen Strategie wird Reebok seinen Platz finden - oder auch nicht", sagte er damals.
"Profitables Wachstum" hatte Rorsted 2016 von den Amerikanern verlangt. Zwei Jahre später überschritt Reebok dank des "Muscle Up" getauften Sanierungsplans die Gewinnschwelle, 2019 wuchsen auch die Umsätze wieder, allerdings vor allem dank des Geschäfts auf dem heimischen US-Markt - und viel langsamer als bei der boomenden Kernmarke Adidas. Zuletzt stand Reebok für weniger als ein Zehntel des Adidas-Umsatzes. Rorsteds Vorgänger Herbert Hainer - heute Präsident des FC Bayern München - hatte das Unternehmen gekauft, um dem größeren US-Rivalen Nike auf dessen Heimatmarkt Paroli zu bieten. In den Büchern stand die Beteiligung an Reebok Ende 2019 nach mehreren Abschreibungen noch mit 842 Millionen Euro.
Das "Manager Magazin" hatte schon Ende Oktober über die Verkaufspläne berichtet und Interessenten ins Spiel gebracht: den US-Bekleidungskonzern VF Corp ("Timberland", "The North Face") und die chinesische Anta Sports Products, zu der die italienische Marke Fila und die finnische Amer-Gruppe ("Wilson", "Salomon") gehören. Auch Finanzinvestoren wie Permira, Advent und Triton könnten den Finger heben.
rtr