"14,3 Prozent Gewinn auf das eingesetzte Kapital in nur einem Jahr", meldete das Internetportal Wallstreet Online. Das klingt nach einem Bullenmarkt und ist es auch. Denn über Agri Terra aus Bielefeld können Anleger ab 5000 Euro direkt zu Rinderbaronen werden. Sie erwerben Kälber, die auf Weideflächen in Paraguay nach 18 Monaten mit rund 500 Kilogramm Gewicht auf Auktionen verkauft werden sollen.

Hierbei handelt es sich um ein Direktinvestment, das derzeit nicht von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) genehmigt werden muss. Auch eine Prospektpflicht besteht noch nicht. Die Angaben im Kaufvertrag sind dürftig. Allerdings liefert der Anbieter über Facebook regelmäßig Neuigkeiten und Fotos zum Rindermarkt.

Entscheidend für die Rendite ist ein günstiger Einkauf der Kälber. Für Anleger, die in Euro investieren, kommt es auf den Kurs der Landeswährung Guarani zum Euro an. Die schlachtreifen Rinder werden später in US-Dollar gehandelt, sodass ein weiteres Wechselkursrisiko besteht. Als Gegenleistung für die Weideflächen erhalten die Gauchos entweder die Hälfte des Gewichtszuwachses oder einen Pauschalbetrag pro Rind. Die Voraussetzungen für die Rinderzucht sind auf den nährstoffreichen Weideflächen optimal. Und der Absatz boomt dank der Nachfrage aus China. Die Rindfleischpreise sind in den vergangenen Jahren um acht Prozent gestiegen.

Falls die Beteiligung floppt, "müssten Investoren versuchen, sich dort selbst um ihre Rinderherde zu kümmern", merkt Kapitalmarkt Intern (kmi) kritisch an. MHS