2014 hat Air Berlin nach vorläufigen Zahlen einen Nettoverlust von mindestens 360 Millionen Euro eingefahren. Und im ersten Quartal kommen weitere 150 Millionen Euro hinzu. Das wird die Bilanz weiter verschlechtern. Per Redaktionsschluss war noch kein testierter Jahresabschluss für 2014 veröffentlicht. Schon zum Ende des dritten Quartals bilanzierte das Unternehmen ein negatives Eigenkapital in Höhe von 300 Millionen Euro. Das ist mehr als doppelt so viel wie der Börsenwert. Wird der Verlust des vierten Quartals hinzugerechnet, dürfte das Eigenkapitaldefizit beinahe 500 Millionen Euro betragen. Wie soll das ausgeglichen werden? Zudem bilanziert Air Berlin noch immaterielle Wirtschaftsgüter wie den Markennamen für 400 Millionen Euro. Ob die wirklich werthaltig sind? Die als britische Plc firmierende Gesellschaft hängt am Tropf des größten Aktionärs Etihad. Ohne Einschüsse der Golf-Airline wäre Air Berlin schon längst vom Markt verschwunden. Der einzige vorstellbare Weg zurück in die finanzielle Normalität geht außerhalb einer Insolvenz nur über den Schuldenschnitt und eine Umschuldung der ausstehenden Anleihen. Dabei verlieren Aktionäre alles und Bondgläubiger einen großen Teil ihres Kapitals.

RED