Nach den Rivalen Lufthansa und British Airways nährt auch Air France-KLM die Skepsis in der Luftfahrtbranche. Obwohl sich der französisch-niederländische Konzern im vergangenen Quartal besser schlug als erwartet, stimmte er am Mittwoch düstere Töne an. Das Management warnte vor Geschäftsrisiken durch die politischen Krisen auf der Welt und sagte fürs laufende Jahr zunehmendes Ungemach durch den tobenden Preiskrieg sowie ungünstige Wechselkurseffekte voraus.

"Wir sehen einen Markt unter Druck", sagte Finanzchef Pierre-Francois Riolacci am Mittwoch. "Wir sind sehr, sehr vorsichtig." Auf den neuen Konzernchef Jean-Marc Janaillac, der Amtsinhaber Alexandre de Juniac spätestens Ende Juli nachfolgen soll, kommt damit gleich die erste Bewährungsprobe zu. An der Pariser Börse sackte die Aktie des Unternehmens 4,8 Prozent ab.

Air France-KLM spürt immer noch die Nachwirkungen der Anschläge von Paris im November vergangenen Jahres. Das gelte insbesondere für die Nachfrage in Japan, erläuterte Riolacci. Zuletzt sprach die British-Airways-Mutter IAG von einer Flaute bei Geschäftsreisen und begründete dies auch mit den Attentaten in Brüssel. Hinzu kommen die Überkapazitäten in der Luftfahrt, die Preissenkungen anfachen. Vor diesem Hintergrund schraubten Lufthansa und IAG ihre Expansionspläne zurück.

Im ersten Vierteljahr profitierte Air France-KLM wie die beiden Konkurrenten von niedrigen Treibstoffkosten. Der operative Quartalsverlust schrumpfte stärker als von Analysten erwartet auf 99 Millionen Euro von minus 417 Millionen vor Jahresfrist. Fluggesellschaften fahren im reiseschwachen Jahresauftaktquartal meist rote Zahlen ein - Geld wird in der Regel erst in der Hochsaison im Sommer verdient.

Reuters