"Verluste bei diesen Programmen konnten zwar durch hohe Veräußerungsgewinne aus der Anpassung des Portfolios gemindert werden, dennoch sind sie schlicht nicht hinnehmbar", sagte Airbus-Chef Enders am Mittwoch. Beim A400M kämpft der Konzern mit Problemen an den Propellergetrieben, beim A350 mit Lieferschwierigkeiten der Kabine. Insgesamt muss Airbus dafür fast 1,4 Milliarden Euro zur Seite legen.

Der Gewinn des Konzerns verdoppelte sich im zweiten Quartal binnen Jahresfrist annähernd auf 1,36 Milliarden Euro. Gut zwei Milliarden erlöste Airbus aus der Trennung von den Anteilen am französischen Dassault-Konzern und der Gründung der Raketen-Gemeinschaftsfirma Airbus Safran Launchers. Der Umsatz stagnierte in etwa bei 16,6 Milliarden Euro, obwohl die Zahl der ausgelieferten Flieger leicht auf 298 schrumpfte. An seiner Jahresprognose hielt Enders fest. Vor Sondereffekten würden die Ergebnisse seines Hauses auf Vorjahresniveau bleiben. "Trotz der anstehenden Herausforderungen werden wir weiterhin alles tun, um die Wachstumsgeschichte des Unternehmens mit Blick auf Gewinn und Liquidität fortzuschreiben", erklärte er.

Der Boeing -Rivale erwartet, dass er in der zweiten Jahreshälfte mehr Passagierflieger ausliefert als in der ersten. Im zweiten Quartal schrumpfte der Gewinn des Segments um ein Zehntel, während der Umsatz in etwa unverändert blieb. Enders erklärte die Entwicklung mit der Umstellung der Produktion der Mittelstreckenflieger A320 und A330 auf neuere Versionen. Das Hubschraubergeschäft hatte zuletzt mit Umsatzeinbußen zu kämpfen, konnte die Erträge aber stabil halten. Das Rüstungs- und Raumfahrtsegment verdiente trotz Enders' langfristiger Befürchtungen bei konstanten Einnahmen vor Sondereffekten deutlich mehr.

rtr