Die Flugzeuge werden von der staatlichen China Aviation Supplies Holding Company gekauft und von dieser an die chinesischen Fluggesellschaften zugeteilt. Ihr Listenpreis liegt bei knapp 23 Milliarden Dollar. "Das ist einer der größten Deals, den wir seit langem abgeschlossen haben", sagte Airbus-Chef Tom Enders.
Enders zufolge befindet sich der Flugzeugbauer zudem in Gesprächen mit China über eine Lieferung des Großraumflugzeugs A380. Das werde aber nicht über Nacht geschehen und müsse intensiv besprochen werden, erklärte er. Die Lieferung der A320-Flieger umfasst eine Mischung aus dem älteren CEO- und dem neuen Neo-Modell, während die Mehrheit der A350 aus der -900-Version besteht. Der Deal ist flexibel, abhängig von den Verhandlungen mit den Fluggesellschaften. Enders erwartet, dass knapp die Hälfte der Flieger aus der A320-Familie in China selbst gebaut werden.
Für den Airbus-Chef war es der erste öffentliche Auftritt seit Bekanntgabe der neuen Unternehmens-Struktur. Dabei legt Airbus sein Zivilflugzeug-Geschäft mit der Zentralholding zusammen. Das Verkaufsteam des Flugzeugbauers berichtet nun direkt an Enders. Der Chef der Flugzeugbausparte, Fabrice Bregier, wird dabei umgangen. Enders begründete das damit, dass Bregier in seiner neuen Rolle als Vorstand für das operative Geschäft mehr Aufgaben erhalten habe. Er könne sich nun auf die Auslieferungen konzentrieren.
Enders zufolge steht Airbus noch vor zahlreichen Herausforderungen wie der Übergang zum Neo, der Produktionshochlauf der A320-Familie, die A350-Familie oder der Militärtransporter A400m. Im ersten Quartal waren dem Flugzeugbauer die Aufträge überraschend stark weggebrochen. Das Volumen der neuen Bestellungen sackte um fast die Hälfte auf 3,8 Milliarden Euro ab.