"Was wir heute sehen, ist das Ergebnis eines jahrelangen, unehrlichen Umgangs miteinander." Enders kritisierte insbesondere die Strukturen und Arbeitsweise im Verteidigungsministerium in Berlin. Er kenne keine Rüstungsbürokratie, die risiko- und verantwortungsscheuer agiere als die deutsche. Der Konzernchef forderte zugleich eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben.

Eine externe Studie im Auftrag von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte bei wichtigen Vorhaben der Bundeswehr Missmanagement in großem Stil bemängelt. Das Gutachten weist auf rund 140 Probleme und Risiken bei neun Großprojekten hin, die ein Volumen von 57 Milliarden Euro umfassen. Die Gutachter kritisierten auch, dass der Bund seine Verträge mit der Rüstungsindustrie schlecht vorbereite.

Von der Leyen hat wiederholt beklagt, dass sich etwa die Auslieferung des Militärtransporters Airbus A400M und des Hubschraubers NH90 um Jahre verzögert.

Reuters