Rund 550 Aussteller präsentieren an fünf Messetagen vom 22. bis 26. Juni ihre Lösungen für die Zukunft des Fliegens und der Raumfahrt. Dabei liegt ein Schwerpunkt darauf, wie der Schadstoffausstoß des Luftverkehrs gesenkt werden kann. Für Privatbesucher ist die ILA von Freitag bis Sonntag geöffnet. Bis zu 15.000 Privatbesucher dürfen dann auf das Messegelände im Schönefelder Ortsteil Selchow gleich neben dem Flughafen Berlin-Brandenburg (BER).

Stärker als in den Vorjahren steht die militärische Luftfahrt im Blickpunkt. Die Rüstungsindustrie sieht die Gelegenheit, sich als "Garant unserer wehrhaften Industrie" zu präsentieren. Sie hat dabei auch die geplanten zusätzlichen Militärausgaben Deutschlands von 100 Milliarden Euro im Blick. Die Bundeswehr ist wie immer größter Einzelaussteller auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA).

Airbus ist im Militär-Bereich mit dem Kampfhubschrauber NH90 involviert. An der Hersteller-Firma NHIndustries hält Airbus 62,5 Prozent. Größte Sparte des Luft- und Raumfahrtkonzerns bleibt jedoch das Passagierflugzeuge-Geschäft. Und da winkt offenbar ein Großauftrag.

Möglicher Großauftrag aus Indien


Die indische Fluggesellschaft Air India erwägt Kreisen zufolge zur Erneuerung ihrer Flotte eine Großbestellung bei Airbus. Die Inder könnten bis zu 300 Maschinen beim europäischen Flugzeugbauer ordern, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Sonntag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Es könnte demnach auf die A320neo-Familie von Airbus hinauslaufen.

Doch auch Konkurrent Boeing ist mit seinem Typ 737 Max ein Aspirant für Air India, womöglich auch eine Mischung aus beiden Typen. Air India wollte sich gegenüber Bloomberg nicht zu den Informationen äußern. Das Unternehmen gehört mittlerweile dem Mischkonzern Tata Group.

Mittelstrecken-Flugzeuge stark gefragt


Airbus verzeichnet nach Angaben seines Vorstandsmitglieds Christian Scherer derzeit eine deutlich steigende Nachfrage nach Mittelstreckenflugzeugen. Angesichts des zunehmenden Luftverkehrs nach dem Einbruch in der Corona-Pandemie sehe er auch Anzeichen einer Erholung auf dem Markt für Großraumflugzeuge, sagte Scherer am Wochenende bei einer Branchenkonferenz in Doha.

Trotz großer Unsicherheiten über die Lieferketten bleibe er zuversichtlich, die Auslieferungen von Schmalrumpf-Flugzeugen in den kommenden drei Jahren um 50 Prozent zu steigern. Gegenwärtig liefere Airbus monatlich mehr als 50 Maschinen dieses Typs aus.

Und Airbus-Chef Guillaume Faury macht Hoffnung im Streit mit dem Großkunden Qatar Airways um das Passagierflugzeug A350. "Es gibt Fortschritte in dem Sinne, dass wir miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury der Nachrichtenagentur Reuters. "Es sind keine einfachen Diskussionen", betonte Faury zudem in einem Bloomberg-Interview. "Sie sind noch nicht zu einem Abschluss gekommen und wir versuchen es weiter."

Beide Seiten streiten sich über Schäden an der schützenden Außenhaut der A350. Die katarischen Behörden lassen seitdem mehr als 20 der Maschinen am Boden.

Einschätzung zur Airbus-Aktie


Die Airbus-Aktie profitiert am Montag mit einem Kursaufschlag von zeitweise 1,5 Prozent auf 95,50 Euro von den Nachrichten. Während das kurzfristige Chartbild der Airbus-Aktie noch angeschlagen ist, könnten erste, längerfristig orientierte Käufe auf dem aktuellen Kursniveau lohnen.

mmr mit dpa und rtr