Bei Aixtron geht gerade die Post ab. Am Freitagmorgen hat das Papier des LED-Industrieausrüsters zunächst gut sechs Prozent zugelegt, einen großen Teil der Gewinne jedoch im Tagesverlauf wieder abgegeben. Gegen Mittag notierte die Aktie noch drei Prozent höher Am Donnerstag ging es bereits um knapp neun Prozent nach oben. Auslöser für die Kurs-Rallye waren Übernahmegerüchte. Danach soll der Spezialmaschinenbauer erste Gespräche mit potenziellen Käufern geführt haben. Bereits in den vergangenen Monaten hatte das Aixtron-Management offenbar mehrfach über einen Verkauf gesprochen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Als möglicher Interessent gilt der US-Wettbewerber Veeco. Weder Veeco noch Aixtron wollten sich bislang zu entsprechenden Spekulationen äußern.
Aixtron hatte Mitte Dezember eine empfindliche Auftragskürzung hinnehmen müssen. Damals hatte das chinesische Unternehmen San’an Optoelectronics eine Order von 50 Maschinen auf drei zusammengestrichen - und die waren bereits ausgeliefert. Offenbar hatten neue Maschinen die Erwartungen von San’an nicht erfüllt. Anleger zeigten sich geschockte. Die Aixtron-Aktie brach daraufhin um 38 Prozent ein. Auch Analysten reagierten verstört. Im Kampf mit Veeco sei die Nachricht sei ein "schwerer Rückschlag", resümierte Jürgen Wagner von Mainfirst.
Zuletzt hatte sich die Lage jedoch aufgehellt. Bei der Entwicklung einer neuen OLED-Anlage hatte Aixtron vor gut zwei Wochen einen Durchbruch gemeldet. Auch Analysten zeigten sich angetan - die Aktie legte daraufhin kräftig zu. Jetzt nimmt das Papier weiter Fahrt auf.
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Einschätzung der Redaktion
Aixtron ist im Dezember böse unter die Räder gekommen. Doch technisch hat das Unternehmen zuletzt offenbar einige Fortschritte gemacht. Auch Analysten sehen Anzeichen für eine Erholung. Anleger sollten aber kühlen Kopf bewahren. Die Aktie läuft gerade heiß. Das macht das Papier anfällig für heftige Korrekturen. Auch charttechnisch wartet ein heftiger Widerstand bei fünf Euro. Dort verläuft die 200-Tage-Linie. Nur für sehr risikobewusste Anleger. Alle anderen warten ab.