Analysten rechnen indes bereits mit einem starken Wachstum. Der Kurs der im MDax notierten Aktie legte vorbörslich deutlich zu und baute damit die Kursgewinne der vergangenen Wochen aus.
Das Management erwartet für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum von bis zu gut einem Drittel auf 320 bis 360 Millionen Euro. 2020 hatte das Plus dank eines starken Schlussquartals vier Prozent auf rund 269 Millionen Euro betragen. Der Optimismus der Konzernvorstände Bernd Schulte und Felix Grawert fußt auf der gerade im Schlussquartal deutlich verbesserten Geschäftsdynamik, einem Auftragsbestand von knapp 151 Millionen Euro per Jahresende sowie einem erwarteten Anstieg des Ordereingangs auf 340 bis 380 Millionen Euro im neuen Jahr. Analysten hatten für 2021 zuletzt im Durchschnitt einen Umsatz eher am unteren Ende der Bandbreite auf dem Zettel.
"Im Jahr 2020 sind wir einen großen Schritt bei der Stärkung unserer Wettbewerbsposition in den relevanten Wachstumsmärkten vorangekommen", betont Manager Schulte laut Mitteilung. Mit Blick auf die Geschäftstreiber verweist sein Kollege Grawert auf die E-Mobilität, den Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes sowie den "wachsenden Anspruch unserer Kunden in der Halbleiterindustrie, energieeffiziente Lösungen einsetzen zu können."
Vom Umsatz sollen im laufenden Jahr rund 16 Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängen bleiben, nach 13 Prozent 2020. Mit Blick auf die aktuelle Analystenschätzung müsste Aixtron 2020 einen Umsatz in der oberen Hälfte der avisierten Umsatzspanne erreichen, um die Konsenserwartung zu erfüllen.
Absolut erwirtschaftete der MDax-Konzern 2020 ein operatives Ergebnis von 34,8 Millionen Euro und damit elf Prozent weniger als noch 2019. Das lag aber auch an höheren Ausgaben für die Weiterentwicklung der Technologie. So steckte Aixtron in etwa jeden fünften Umsatz-Euro in die Forschung und Entwicklung. Mehr als ein Drittel der zuletzt knapp 730 Angestellten ist mit diesem Bereich befasst. Unter dem Strich blieben mit 34,5 Millionen Euro zwei Millionen mehr hängen als im Jahr zuvor.
Die Erwartungen für 2021, die unter dem Vorbehalt keiner signifikanten Corona-Auswirkungen stehen, beinhalten auch die Tochter Apeva. Die hatte Ende 2020 mit dem Abschluss eines Oled-Entwicklungsprojekts einen lange erhofften, großen Fortschritt gemacht. Der Kunde, laut Aixtron einer der weltweit größten Displayhersteller, nahm eine entsprechende Anlage nach langen Tests ab.
In diesem Zusammenhang war die Rede davon gewesen, Gespräche über die Machbarkeit eines abschließenden Qualifizierungsprojekts anzustreben. Dieser manchmal langwierige Verlauf ist typisch für die Branche, da nicht nur die grundsätzliche Tauglichkeit der sehr komplizierten Technik geprüft werden muss, sondern auch deren Anwendung im industriellen Maßstab. Nähere Angaben zu dem Kunden für Anlagen zur Aufbringung ultradünner Schichten organischer Materialien für Oled-Displays macht Aixtron nicht, laut Branchenexperten könnte es sich um Samsung handeln.
dpa-AFX