In der ersten Jahreshälfte war die Aixtron-Aktie der Überflieger auf dem Parkett. Mit dem Ausbruch aus dem monatelangen Seitwärtstrend Anfang des Jahres startete eine rasante Kursrally. Im August erreichte die Notiz ein Mehrjahreshoch bei 25 Euro. Der Kurs hatte sich mehr als verdoppelt. Hintergrund war die gute operative Entwicklung.

Der Spezialmaschinenbauer profitiert vom ungebrochenen Trend zur Digitalisierung. Die Anlagen zur Herstellung von Galliumnitrid-Leistungselektronik, zur Herstellung von Bauteilen für den 5G-Netzausbau und für die schnelle optische Datenübertragung sind gefragt wie lange nicht mehr. Nach sehr guten Zahlen zum dritten Quartal bestätigte das Management die zuvor angehobenen Jahresziele. Der Umsatz soll zwischen 440 und 480 Millionen Euro liegen. Zum Vergleich: 2020 erlöste die Firma 269 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr geht Aixtron von einem Auftragsvolumen im Wert von bis zu 480 Millionen Euro aus. Bei der Ebit-Marge werden zwischen 20 und 22 Prozent angepeilt. Das ist deutlich mehr als in den vergangenen Jahren.

Doch jetzt ist die Luft raus. Im schwachen Markt fiel der Aixtron-Kurs am Mittwoch in der Spitze um mehr als sieben Prozent bis auf 18,20 Euro. Damit wurde eine wichtige Unterstützung sowie die 200-Tages-Linie unterschritten. Nach einer schnellen Gegenreaktion sieht es derzeit nicht aus. Die Aktie konsolidiert auf niedrigem Niveau. Erste positive technische Signale würden frühestens über den Hochs bei 22 Euro entstehen.

Zunehmend kommen bei den Investoren Bedenken auf. Die Halbleiterindustrie reagierte auf die hohe Nachfrage mit einem Ausbau der Kapazitäten. Das bescherte dem Ausrüster eine Art Sonderkonjunktur. Aixtron ist langfristig weiter gut aufgestellt, doch kurzfristig wird sich die Nachfragedynamik abflachen.

Mit dem Kurssturz ist die Aixtron-Aktie knapp am Stopp-Kurs der Redaktion von Börse Online bei 17,90 vorbeigeschrammt. Wer investiert ist, bleibt dabei. Neueinsteiger bleiben an der Seitenlinie.

Halten
Kursziel: 26 Euro
Stopp-Kurs: 17,90 Euro