Schock für die Aktionäre des Chipanlagenbauers Aixtron: Ein chinesischer Kunde hat seinen Großauftrag zusammengestrichen. Statt 50 Maschinen will der Leuchtdiodenhersteller San'an Optoelectronics nur noch drei haben. Die Reaktion der Börse war gnadenlos: Die Axitron-Aktie verlor mehr als 40 Prozent an Wert. "Die schlimmsten Befürchtungen werden wahr", kommentierte die DZ Bank.
Durch den China-Schocker muss Aixtron seine Geschäftsziele korrigieren. Der Konzern geht für das Gesamtjahr 2015 jetzt von einen Umsatz von circa 190 Millionen Euro aus. Das liegt am unteren Ende der angestrebten Spanne, aber noch im Rahmen der Analystenschätzungen. Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet Aixtron einen Umsatz in ähnlicher Höhe wie 2015 - und damit deutlich weniger als die von Analysten zuletzt einkalkulierten 260 Millionen Euro. Das würde für Aixtron erneut auf rote Zahlen hinauslaufen, da das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatz von etwa 250 Millionen Euro braucht, um operativ profitabel zu sein.
Der Kurseinbruch hat auch die meisten Analysten überrascht. Von 17 Banken und Analysehäusern, die am Donnerstag aktuelle Einschätzungen abgaben, stuften fünf die Aktie zurück. Damit empfiehlt nur noch ein Drittel der Börsenprofis das Papier zum Kauf. Die Redaktion hatte Aixtron nach den zuletzt guten Quartalsergebnissen als Turnaroundspekulation ausgemacht. Jetzt allerdings ist Aktie unter unseren Stoppkurs von 5,90 Euro gerutscht. Eine technische Gegenreaktion ist möglich, eine nachhaltige Trendwende angesichts der neuen Lage aber unwahrscheinlich. Wir stufen die Aktie auf Beobachten zurück.