Der angeschlagene Anlagenbauer Aixtron ist im dritten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Als Begründung dafür nannte Konzernchef Martin Goetzeler am Dienstag unter anderem Kosten für Produkteinführungen und Wertberichtigungen auf Altkomponenten. Zudem sorge der harte Wettbewerb für Kostendruck, wie das für die LED-Industrie produzierende Unternehmen mitteilte. Im Zeitraum Juli bis September fiel ein Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 17,9 Millionen Euro an. Experten hatten lediglich mit der Hälfte gerechnet. Aixtron ist seit längerem wie Konkurrent Veeco wegen der schwachen Nachfrage in der Bredouille und hatte vor Jahresfrist allein durch Sondereffekte einen kleinen Gewinn von knapp drei Millionen Euro verbucht.
Die Erlöse stagnierten im dritten Quartal bei 45,6 Millionen Euro, der Auftragseingang kletterte um fünf Prozent auf 37,6 Millionen Euro. Der jüngst eingeheimste Rekordauftrag - 50 Anlagen für den chinesischen Leuchtdioden-Hersteller Sanan Optoelectronics - sei darin noch nicht eingeflossen, erklärte Aixtron.
Mit Hilfe weiterer Reduzierungen der Material- und Sachkosten zusammen mit neuen Produkten will Aixtron wieder profitabel werden. In diesem Jahr rechnet Goetzeler aber unverändert mit stagnierenden Erlösen und erneut mit einem operativen Verlust (Ebit), der allerdings niedriger als im Vorjahr ausfallen soll. 2013 hatte Aixtron bei einem Umsatz von 183 Millionen Euro einen Fehlbetrag von knapp 96 Millionen verbucht. Goetzeler hatte bereits angekündigt, dass erst bei Erlösen von rund 250 Millionen Euro die Gewinnschwelle erreicht werden könne.
Nach etlichen Boomjahren mit Erlösen von bis zu 780 Millionen Euro schreibt Aixtron seit 2012 tiefrote Zahlen. Die Firma produziert Chipanlagen zur Herstellung von Leuchtdioden (LED), die in der Unterhaltungselektronik, Automobilindustrie und bei industrieller Beleuchtung zum Einsatz kommen.
Reuters