Der anziehende Auftragseingangs und ein Orderbestand, der mit 164,1 Millionen Euro 51 Prozent über dem Vorjahresquartal liegt, sprechen jedoch für anhaltend gute Geschäfte. Auch die eingeengte Umsatzprognose gibt wenig Anlass zur Sorge. So wurde die Zielspanne am oberen Ende zwar um 20 Millionen Euro gesenkt, mit nun erwarteten Einnahmen von 260 bis 280 Millionen Euro liegt der MDAX-Konzern aber weiter innerhalb der Markterwartungen. Im Schnitt wird mit einem Jahresumsatz von 265 Millionen Euro gerechnet. Die angepeilte operative Marge von zehn bis 15 Prozent dürfte jedoch nur mit einem extrem starken vierten Quartal erreichbar sein, wurde aber ebenfalls bestätigt. Insgesamt deuten die Zahlen damit auf ein starkes Jahresendgeschäft hin, während der Kursrücksetzer langfristigen Anlegern eine gute Einstiegschance beschert.
Die Begründungen von Hypoport- Chef Ronald Slabke für das gesunkene operative Ergebnis waren der Börse egal. Als die Kreditvermittlungsplattform Ende Oktober Eckdaten für das dritte Quartal meldete, sackte der Kurs ab. Nun nutzte Slabke die ausführlichen Zahlen, um zu erklären, weshalb das Ebit um 23 Prozent auf 7,1 Millionen Euro gesunken war. Demnach belasteten die neuen Plattformen für die Versicherungsbranche sowie für die Bewertung und Verwaltung von Immobilien. In den Segmenten wurde die Projektarbeit ein- und die Bezahlung auf transaktionsbasierte Modelle umgestellt. Die negativen Effekte sollten damit nur temporär sein, während es richtig scheint, auf ein skalierbares Vergütungsystem umzustellen. In der Vermittlung von Immobiliendarlehen konnte Hypoport weiter wachsen. Dennoch muss das vierte Quartal gut ausfallen, will Hypoport mit 400 Millionen Euro Umsatz und 35 Millionen Euro operativem Ergebnis noch das untere Ende seiner Prognose erreichen. Trotz Kursrücksetzer scheint ein Einstieg zu früh.