Neue Quartalszahlen haben Anleger bei dieser Aktie für die Ewigkeit überrascht und für einen Kurssprung von zwischenzeitlich sieben Prozent geführt. Sollten Anleger jetzt einsteigen?
Für die Disney-Aktie lief es in letzter Zeit nicht so rund. Zwar konnte das Papier seit Beginn des Jahres wieder leicht ins Plus rutschen, unter anderem der Medienwandel durch Streaming-Services steckt dem Kurs seit einigen Jahren aber noch in den Knochen. Dennoch kann man das Wertpapier durchaus als eine Aktie für die Ewigkeit bezeichnen. Disney geht mit der Zeit und passt sich neuen Gegebenheiten in der Branche an, operiert in dem zeitlosen Markt der Freizeitgestaltung und besitzt über Filme und andere Medien hinaus ein breites Produktportfolio, das beispielsweise auch Freizeitparks umfasst. Disney bietet so viele Anknüpfungsmöglichkeiten an die Themen Urlaub, Alltag und Medienkonsum. Und obwohl es für die Aktie in den letzten drei Jahren nicht so rund lief, zeigen die neuen Quartalszahlen des Micky-Maus-Konzerns, dass ein Turnaround durchaus möglich und im Gange ist.
Das sagen die Zahlen zu Disney
Die am Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen zum vergangenen Disney-Quartal sind dabei nicht immer berauschend toll. Der Umsatz im Kabelfernsehen sank um zwölf Prozent auf 2,8 Milliarden US-Dollar. Zwar verzeichnete die Sparte noch einen operativen Gewinn von 1,24 Milliarden US-Dollar. Dieser fiel aber sieben Prozent geringer aus als noch ein Jahr zuvor. Wer auf einen Turnaround hofft, muss daher schon eher das Streaming-Angebot in den Blick nehmen. Nach einem Minus von gut einer Milliarde US-Dollar ein Jahr zuvor konnte das Unternehmen mit Diensten wie Disney+ und ESPN+ die Verluste mit 216 Millionen US-Dollar deutlich reduzieren. Die Zahl der Abonnenten von Disney+ sank zwar um ein Prozent auf 111,3 Millionen, für die nächsten Monate erwartet Disney aber einen Zuwachs um 5,5 bis 6 Prozent. Bis Ende September will der Konzern sein Streaming-Angebot zudem in die schwarzen Zahlen bringen. Helfen sollen dabei neue Serien zu Marken wie „Star Wars“ und „Marvel“, aber auch das Unterbinden des kostenlosen Teilens des Zugangspassworts.
Freizeitparks und Videospiele
Positiv verlief im letzten Quartal auch das Geschäft mit Freizeitparks und Fanartikeln, durch das Disney einen operativen Gewinn von 3,1 Milliarden US-Dollar bei einem Umsatz von 9,1 Milliarden US-Dollar erwirtschaftete. Besonders interessant als ein neues Marktsegment ist auch der Einstieg mit 1,5 Milliarden US-Dollar bei der Videospielfirma Epic Games, die unter anderem für das unter Jugendlichen enorm populäre Spiel „Fortnite“ verantwortlich ist. Laut Disney-Chef Bob Iger will man in einigen Jahren ein „Disney-Universum“ entwickeln, das neben „Fortnite“ existiert. In der Vergangenheit hatte Disney mit seinen Marken auch bei anderen Videospielen immer wieder Erfolge und hat in diesem Kundenkreis viele Fans. Der nächste Schritt zu einer Form des „Disney-Metaverse“ scheint da nur logisch. Es dürfte aber bis dahin noch etwas dauern.
Gute Nachrichten für Anleger
Zusätzlich zu den inhaltlichen Aspekten kündigte Disney-Chef Iger an, die Bardividende um 50 Prozent erhöhen zu wollen und im neuen Geschäftsjahr ein Aktienrückkauf-Programm über drei Milliarden US-Dollar an den Start zu bringen sowie weitere Einsparungen vorzunehmen. Die Börsianer nahmen die Nachrichten gut auf. Um mehr als sieben Prozent stieg die Aktie zeitweise im nachbörslichen Handel und notierte bei 106,64 US-Dollar. Die 2023-Jahreshöhen sind jetzt am Horizont zu sehen. Anleger sollten mit einem Einstieg aber unter Umständen noch warten, da einige Prognosen momentan noch mit vielen Unsicherheiten verbunden sind.
Wer aber nicht auf Disney warten möchte und stattdessen etwas breiter in einige Turnaround-Kandidaten investieren will, kann einen Blick auf den Reversal Index von BÖRSE ONLINE werfen. Der Index setzt auf zehn Highflyer aus der Tech-Branche, die noch vor wenigen Monaten als Zukunftsaktien gehandelt wurden und deren Kurse zuletzt unter die Räder kamen. Die ersten befinden sich wieder auf dem Weg nach oben.
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